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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,3): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) — Tübingen [u.a.], 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1388#0132

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KREIS MOSBACH.

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Fig. 66. Von der Orgelempore der Walldürner Kirche.

Der dritte Eingang zur Kirche
im südlichen Querschiff ist schmuck-
los gehalten. In der Nähe am Süd-
thurm befindet sich eine Nische mit
einer barocken Kreuzigungs-
Gruppe (s/4 Lebensgrösse) von
massigem Kunstwerth; anscheinend
stark überarbeitet.

Im Uebrigen entbehrt das Aeussere
jeden künstlerischen Schmuckes. Die
Bruchstein-Mauern der Seitenschiffe
erheben sich über einem kräftigen
Sockelgesimse durch Quader-Pilaster
gegliedert, die der innern Jochtheilung
entsprechend zwischen den Fenstern
aufsteigen und wie die Mauer in dem
weitausladendenHauptgesims endigen.
Das darüber aufsteigende Mauerwerk
des Mittelschiffes entbehrt an den
Längswänden jeder Gliederung, dafür
sind aber die Ecken vorn durch
kräftige, bis zum Hauptgesimse
reichende Eckpilaster verstärkt, welche
das vor der Westfront als Risalit vor-
springende Mittelschiff wirkungsvoll
einrahmen. Die interessanteste Partie
ist die Chorseite mit den als Pilaster
glatt durchgehenden und durch ein
besonderes kleines Spitzdach ge-
krönten Strebepfeilern, zwischen denen
die gothisirenden hohen Fenster auf-
steigen. Der zweigeschossige Quader-
bau der Sakristei enthält an der Ost-
seite einen kleinen steinernen Cruci-
fixus vom Jahre 1583, der durch die
Renovation vom Jahre 1650 allen Stil-
charakter eingebüsst hat; gedrungene
unschöne Formen und Verhältnisse.

Die Seitenschiffe sind mit Pult-
dach, das Langhaus, Querschiff und
Chor mit abgewalmtem Satteldach
und bei durchgehendem First in
Schiefer bedeckt. Die beiden, durch

Zwischengurte in vier Stockwerke gegliederten Thürme endigen in vierseitige geschwungene
Walmdächer, die eine laternenartige Bekrönung mit steilem gebrochenen Spitzdach tragen.
 
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