AMT BUCHEN. — WALLDÜRN.
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dass das oben angebrachte Wappen (Querbalken mit drei Sternen belegt) auf diesen zu
beziehen sei, in Siebmacher ist aber ein anderes Wappen als das Stingelheim'sche
angegeben.)
In demselben Typus wie diese beiden grossen und imposanten Querschiffs-Altäre
sind die beiden Altäre gehalten, welche die beiden zunächst anstossenden und korrespon-
direnden Seitenkapellen des Langhauses enthalten:
4) S. Franciscus-Altar und
5) S. Johannes Nep omuk-Altar.
Auch hier eine Säulenstellung in flachem Bogen auf 1 m hohem Basement, vor
dem die Mensa steht. Ueber der weit ausladenden Sima des Gebälkes steigen, den vier
Säulen entsprechend, weit geschwungene Voluten nach der Mitte zu empor und tragen
dort einen Meinen Baldachin (oder Krone) mit zwei Engelsköpfen, zwischen denen ein
Kreuz fast bis an die Kappe des Kreuzgewölbes emporreicht, als obersten Abschluss.
In den Interkolumnien beim S. Franciscus-Altar stehen drei aus Gips gefertigte manierirte
Heiligengestalten (S. Franciscus zwischen S. Barbara und S. Katharina), während die drei
an derselben Stelle aufgestellten Figuren des S. Nepomuk-Altars (S. Nepomuk zwischen
S. Wolfgang und S. Damian) aus Holz geschnitzt und als vortreffliche, selbständige
Arbeiten zu bezeichnen sind. Sie stehen vereinzelt da; alle übrigen Seitenaltäre enthalten
Gipsfiguren. Bezüglich des S. Franciscus-Altars melden die Akten, dass derselbe i. J. 1779
um 350 fl. vom Maler Michael Eckart verfertigt worden ist, als der Urheber des weit
schöneren S. Nepomuk-Altars wird Ignaz Herwith, Bildhauer zu Karlsstadt genannt,
als Preis 258 fl. 30 Kr.; jedenfalls hat der letztere dem erstem zum Vorbild gedient und
seine bessere Erhaltung dem Umstände zu danken, dass alle Ornamente, statt wie dort
aus Gips, aus Holz gearbeitet sind. Besonders reizvoll wirken die geschnitzten korinthischen
Kapitelle in reichen Rococo-Formen mit den (cf. die Klosterkirche zu Amorbach) auf
den Säulenhals herabreichenden Spangen, sowie die zwischen den Kapitellen frei
hängenden Blumengewinde. Auch oberhalb der Sima zwischen den aufsteigenden Voluten
sind hübsche Rococo-Schnitzereien angebracht und ebenso vorn am Postament der Mittel-
statue. Das Rankenwerk am Fries ist vergoldet.
Der S. Franciscus-Altar zeigt ganz ähnliche Rococo-Formen, aber wie erwähnt,
nur aus Stuck und nicht so fein detaillirt. Zum Theil sind die Zierathen bereits, wie
z. B. die Guirlanden zwischen den Kapitellen, herabgefallen. Merkwürdigerweise findet
sich oben in der Mitte des Frieses dasselbe Schönborn'sche Wappen, wie am Hochaltar.
Statt dessen enthält der S. Nepomuk-Altar ein modernes Muttergottesbild in altem Stile
vom Maler Eckart, einem geborenen Walldürner.
Denselben Typus des Aufbaues zeigen die Altäre der beiden westlichen, dem
Eingange zunächst gelegenen Seitenkapellen:
6) S. Antonius-Altar und
7) S. Petrus-Altar.
Die Akten bezeugen hier auch ausdrücklich, dass diese beiden Altäre nach dem
Muster des S. Nepomuk-Altars gefertigt worden sind, und zwar durch den Schreiner
Martin Kuhn i. J. 1782 zu dem Preise von 350 fl. das Stück. Sie sind vollständig von
bemaltem Gips und bleiben in der Ausführung weit hinter dem Vorbilde zurück. Die
Ornamente erscheinen flüchtig gearbeitet und zum Theil sehr mitgenommen.
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dass das oben angebrachte Wappen (Querbalken mit drei Sternen belegt) auf diesen zu
beziehen sei, in Siebmacher ist aber ein anderes Wappen als das Stingelheim'sche
angegeben.)
In demselben Typus wie diese beiden grossen und imposanten Querschiffs-Altäre
sind die beiden Altäre gehalten, welche die beiden zunächst anstossenden und korrespon-
direnden Seitenkapellen des Langhauses enthalten:
4) S. Franciscus-Altar und
5) S. Johannes Nep omuk-Altar.
Auch hier eine Säulenstellung in flachem Bogen auf 1 m hohem Basement, vor
dem die Mensa steht. Ueber der weit ausladenden Sima des Gebälkes steigen, den vier
Säulen entsprechend, weit geschwungene Voluten nach der Mitte zu empor und tragen
dort einen Meinen Baldachin (oder Krone) mit zwei Engelsköpfen, zwischen denen ein
Kreuz fast bis an die Kappe des Kreuzgewölbes emporreicht, als obersten Abschluss.
In den Interkolumnien beim S. Franciscus-Altar stehen drei aus Gips gefertigte manierirte
Heiligengestalten (S. Franciscus zwischen S. Barbara und S. Katharina), während die drei
an derselben Stelle aufgestellten Figuren des S. Nepomuk-Altars (S. Nepomuk zwischen
S. Wolfgang und S. Damian) aus Holz geschnitzt und als vortreffliche, selbständige
Arbeiten zu bezeichnen sind. Sie stehen vereinzelt da; alle übrigen Seitenaltäre enthalten
Gipsfiguren. Bezüglich des S. Franciscus-Altars melden die Akten, dass derselbe i. J. 1779
um 350 fl. vom Maler Michael Eckart verfertigt worden ist, als der Urheber des weit
schöneren S. Nepomuk-Altars wird Ignaz Herwith, Bildhauer zu Karlsstadt genannt,
als Preis 258 fl. 30 Kr.; jedenfalls hat der letztere dem erstem zum Vorbild gedient und
seine bessere Erhaltung dem Umstände zu danken, dass alle Ornamente, statt wie dort
aus Gips, aus Holz gearbeitet sind. Besonders reizvoll wirken die geschnitzten korinthischen
Kapitelle in reichen Rococo-Formen mit den (cf. die Klosterkirche zu Amorbach) auf
den Säulenhals herabreichenden Spangen, sowie die zwischen den Kapitellen frei
hängenden Blumengewinde. Auch oberhalb der Sima zwischen den aufsteigenden Voluten
sind hübsche Rococo-Schnitzereien angebracht und ebenso vorn am Postament der Mittel-
statue. Das Rankenwerk am Fries ist vergoldet.
Der S. Franciscus-Altar zeigt ganz ähnliche Rococo-Formen, aber wie erwähnt,
nur aus Stuck und nicht so fein detaillirt. Zum Theil sind die Zierathen bereits, wie
z. B. die Guirlanden zwischen den Kapitellen, herabgefallen. Merkwürdigerweise findet
sich oben in der Mitte des Frieses dasselbe Schönborn'sche Wappen, wie am Hochaltar.
Statt dessen enthält der S. Nepomuk-Altar ein modernes Muttergottesbild in altem Stile
vom Maler Eckart, einem geborenen Walldürner.
Denselben Typus des Aufbaues zeigen die Altäre der beiden westlichen, dem
Eingange zunächst gelegenen Seitenkapellen:
6) S. Antonius-Altar und
7) S. Petrus-Altar.
Die Akten bezeugen hier auch ausdrücklich, dass diese beiden Altäre nach dem
Muster des S. Nepomuk-Altars gefertigt worden sind, und zwar durch den Schreiner
Martin Kuhn i. J. 1782 zu dem Preise von 350 fl. das Stück. Sie sind vollständig von
bemaltem Gips und bleiben in der Ausführung weit hinter dem Vorbilde zurück. Die
Ornamente erscheinen flüchtig gearbeitet und zum Theil sehr mitgenommen.
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