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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Sinsheim, Eppingen und Wiesloch (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.1226#0027
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AMT SINSHEIM — ESCHELBRONN- FLINSBACH 2 I

ESCHELBRONN

Schreibweisen: Aschinbrunen ad a. 789; Esschelbrunne 1338; Echselbronnen
1388; Eschelpron 1559.

Geschichtliches. Aiter Ort mit einer Wasserburg, die als Speiersches Lehen im Geschichtlich
14. Jh. ein Friederich von Hettikeim besaß, dessen Erben sie i. J. 1418 an Raban
Göler von Ravensburg verkauften, der sie im selben Jahre noch an Albrecht
von Venningen abtrat. Der Ort kurpfälzisch (Oberamt Heidelberg, Meckesheimer
Zent) bis 1803.

Römisches. Mauerwerk eines römischen Gehöfts. Römisches

Das ehemalige Venningensche Wasserschloß ist völlig abgerissen. An einer Schloß
Scheuer des jetzt daselbst gelegenen Gutshofes ein schönes barockes Venningensches
Allianzwappen über einem verzierten Ochsenaugenfenster.

Dasselbe Doppelwappen mit der Jahreszahl 1783 über der Tür des Pfarr-
hauses.

Der Ort birgt noch manches einfache, hübsche Fachwerkhaus, meist mit einer Fachwerkhaus
an der Seite gelegenen und bedachten malerischen Freitreppe. Besonders bemerkens-
wert das Haus Nr. 156 (renoviert i. J. 1864).

FLINSBACH

Schreibweisen: Flinspach i365;FIynßpach 1430; Fleinspach 1440; Flinßbach 1469.
Geschichtliches. Alter kurpfälzischer Ort, dessen vogteiliche Gerichtsbarkeit Geschichtliches
anfänglich den Herren von Hirschhorn unterstand, die auch den Kirchsatz hatten,
bis um die Mitte des i5-Jhs. die Herren von Helmstatt hier als kurpfälzische Lehen-
träger erscheinen. Im Jahre 1440 besaß Raban Göler von Ravensburg hier die
Mühle. Bis 1803 zur Stüber Zent des kurpfälzischen Oberamts Heidelberg gehörig.

Die evangelische Pfarrkirche ist ein Neubau vom Jahre 1795 (Jahreszahl über pfen-kirche
dem reizvollen Empireporta!) an Stelle der alten S. Agathakirche, deren Turm
noch erhalten ist. Wie üblich bildete das Untergeschoß des letzteren den Chor der
alten Kirche; jetzt ist der spitzbogige ehemalige Triumphbogen zugemauert und dadurch
eine Trennung vom Neubau bewirkt worden. Das alte Rippenkreuzgewölbe mit einer
am Schlußstein aufgemeißelten spätgotischen Rose ist noch vorhanden. Auch die
Sakramentsnische zeigt noch einfache, aber gute spätgotische Umrahmung, während das
große ehemalige Maßwerkfenster der Nordwand zugemauert erscheint, ebenso wie das
in etwas strengeren Formen gehaltene kleine Maßwerkfenster hinter dem ehemaligen Altar
in der Ostmauer. Die Entstehung dieses unteren Turmgeschosses dürfte in den Schluß
des 14. Jhs. zu setzen sein, die oberen Teile sind jüngeren Datums.

Unter dem Putz sind Reste alter Wandmalereien bemerkbar, der Freilegung
durch sachkundige Hand wartend.
 
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