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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Sinsheim, Eppingen und Wiesloch (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.1226#0037
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AMT SINSHEIM - NECKAR BISCHOFSHEIM

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NECKARBISCHOFSHEIM

Schreibweisen: Bisgovesbeim ad a. 988; Bischofeshein 1329, 1337, 1348, 1496 etc.;
Bisofeshein 1329; Bischofshen 1361. Die Bezeichnimg: Neckarbischofsheim zum Unter-
schied von Tauberbischofsheim ist neueren Ursprunges.

Quellen und Literatur: Die Urkunden des im Erdgeschoß des alten Schlosses
untergebrachten Helmstattschen Archivs sind verzeichnet von J. G. Weiß in Oberrh.
Zeitschr. NF. XI (1896) S. m. 20 ff. Die älteste Urkunde datiert vom Jahre 1284. —
Bachmann, Geschichte der Grafen von Helmstatt. — Derselbe, Die Lehensfolge
der Seitenverwandten etc. s. 1. et s. a. — Derselbe, Nachtrag zu der Abhandlung über
die Lehensfolge s. 1. 1798. — W. Frank, Kirchengeschichte der Diözese Sinsheim,
Sinsheim 1878. — A. von Cohausen, Der hohe Turm in Neckarbischofsheim, i. An-
zeiger f. Kunde d. deutschen Vorzeit NF. XII (1865) Nr. 6. — H. Schmitthenner,
Beschreibung des Brandes zu Neckarb., Heidelberg 1860. — Derselbe, Die Grabmale
der Edlen von Helmstatt in der Totenkirche zu Neckarb., in Oberrh. Zeitschr. XXIV

(.1871)8.27«

Geschichtliches. Die Kontroverse, ob Bischofsheim von den Bischöfen von Worms Geschichtliches
gegründet sei, denen schon um 988 Kaiser Otto das Bannrecht in den benachbarten
Waldungen zwischen Neckar und Elsenz bestätigt hat, ob die Herren von Helmstatt
diesen Ort ursprünglich als Wormser Lehen besessen haben, oder ob nicht vielmehr der
Ort mit der ganzen Gegend von vornherein Reichsdominium, also auch kaiserliches
Lehen gewesen sei, die Ungewißheit hierüber hat ausgangs des 18. jhs. zu Streitigkeiten
über die Lehensfolge und Erbberechtigung der Hochhäuser Linie und zu einer ganzen
Literatur über diesen Gegenstand geführt, ohne bisher eine bestimmte historische Ent-
scheidung gefunden zu haben. Bachmann (s. oben} gibt an, daß Dieter von
Helm statt, der älteste mit Sicherheit nachzuweisende Stammvater des heute noch
blühenden Geschlechtes, i. J. 1274 die Burg und seine Besitzungen zu Bischofsheim
von Kaiser Rudolf als Reichslehen anerkannt habe. Jedenfalls erscheint das Dorf
im 13. Jh., also zu der Zeit, wo es zuerst urkundlich auftaucht, bereits als altes Stammgut
der Helmstattschen Familie.
 
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