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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Sinsheim, Eppingen und Wiesloch (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.1226#0109
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g 2 KREIS HEIDELBERG

übertrug. Gehörte bis 1803 zum kurpfälzischen Oberamte Mosbach, von da ab bis 1806
Ieiningisch.

Römisches. Im Gemeindewald (Schlagwald) »Lochbrunnen«, westlich vom Dorf,
ca. 200 m von der Straße nach Wagenbach entfernt, befindet sich, unter dem Namen
»Römergrab« bekannt, ein großer Grabhügel von 30 m Durchmesser bei 2 m Höhe.
Er wurde im Juli 1909 seitens der Direktion der Großh. Altertümersammlung ausgegraben,
ergab aber kein befriedigendes Resultat. 3 m nordwestlich von seiner Mitte zeigte steh
eine große Brandstätte, ca. 60 cm im Durchmesser, die sich 50 cm in die Tiefe erstreckte,
aber ohne anderen Inhalt als Kohle und Asche. Nahe der Mitte zog sich dann tn
1 m Tiefe gegen Südwesten eine 50 cm tiefe Schicht von geschwärztem Lehm, eben,
als hätten Bretter auf ihr gelegen, in einer Ausdehnung von 3 auf 1,50 m hin. Auf ihr
lagen zerstreut kleine rohe Tonscherben, die die Gestalt der Gefäße nicht mehr erkennen
ließen, und ein verzierter Spinnwirtel von grauem Ton. Das Grab mag der Hallstatt-
oder der La-Tene-Periode zuzurechnen sein. (W.)

Die alte von den Herren von Hirschhorn erbaute gotische S. Georgskirche ist
in den Jahren 1858 bis 1860 durch einen Neubau ersetzt worden.

SINSHEIM

Schreibweisen: Sunnisheim ad. a 770, 774; Sunnenheimer stete'ad a. 792; Sun-
ninchheimer stete ad a. 792; Sunnensheim ad a. 827; Sunnescheim 1099; Sunninheim
1067; Sunnisheim 1102 und 1214; Sunnenshein n63, 1197; Sunnenscheim 1251; Sinisz-
heim 1254; Sunsheim 1329; Suonnesheim 1343; Sunsheim 1364; Sunczen 1496; Suntz-
hein 1496; Sunsheim 1504; Sunßheim 1514; Suntzen 1522; Sunszheim 1544, 1551 etc.
(vgl. auch S. 13 in Wilhelmis Geschichte von Sinsheim, s. unten).

Literatur: Chronik von Sinsheim, in F. J. Mone, Quellensammlung I, 202 bis 214. —
K. Wilhelmi, Beschreibung der 14 alten Totenhügel etc., Heidelberg 1830. —
Derselbe, Die Erstürmung, Plünderung etc. der Stadt Sinsheim im 17. Jh., Sinsheim
1844. — Derselbe, Die Aufhebung des .... Kollegiatstiftes auf dem S.Michelsberge
bei Sunsheim, Baden-Baden 1846. — Derselbe, Geschichte der vorm. freien adligen
Benediktinerabtei Sunnesheim, Sinsheim 1851 (Dreizehnter Jahresbericht an die Mitglieder
der Sinsheimer Gesellschaft zur Erforschung der vaterländischen Denkmale der Vorzeit).
— Derselbe, Geschichte der Großh. Bad. Amtsstadt Sinsheim, Sinsheim 1856 (Vier-
zehnter Jahresbericht, s. oben). — W. Frank, Kirchengeschichte der Diözese Sinsheim,
Sinsheim 1878. — M.Weiß, Die Revolutionsjahre 1848 und 1849 mit besonderer
Berücksichtigung der Stadt und des Amtsbezirks Sinsheim, Waldshut 1897.

Der am 7. März 1830 auf Anregung des Stadtpfarrers Karl Wilhelmi gegründete
Verein von Altertumsfreunden hat bis zum Jahre 1847 eine umfangreiche und erfolg-
reiche Tätigkeit hauptsächlich auf dem Gebiete der Erforschungen der ältesten Toten-
stätten und der römischen Niederlassungen entfaltet. Die Sammlungen des aufgelösten
Vereins sind seit 1850 den Großh. Vereinigten Sammlungen in Karlsruhe überwiesen
worden {s. K. Wilhelmi, Das Sinsheimer Antiquarium, Verzeichnis der Gegenstände etc.,
Karlsruhe 1851).
 
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