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KREIS HEIDELBERG
mit ihren leeren Fensterhöhlen hoch emporragt (s. Fig. 118). Der ehemalige Burghof
ist in einen Ziergarten verwandelt, ebenso wie der Zwinger im Westen.
Das Hauptinteresse nimmt das Treppeuturmportal in Anspruch, dessen Bild in
Fig. 119 wiedergegeben ist. Leider in einzelnen Teilen sehr mitgenommen, macht es in
seiner zierlichen Renaissanceformgebung immer noch einen prächtigen Eindruck. Die
sehr verwitterte Inschrift unter dem fürstlichen Wappensebild nennt (vgl. oben S. 227)
den Speierer Bischof Philipp II von Flörsheim {1529 bis 1552) als Erbauer
des Palas. Soviel ich von unten entziffern konnte, lautet sie:
DISTICHON (?) CÖPLECTENS
AMMH ///////// ///; //,///«
PRAESUL SPIRENS1S ISTAS
AEDES CONSTRUXIT/1///1
Der ehemalige steinerne Schnecken im Innern ist neuerdings durch einen eisernen
ersetzt worden.
Mitten im Ort an der Biegung der Hauptstraße steht ein kleines altes Fachwerk-
haus vom Jahre 1713 mit reizendem barocken Bauernschnitzwerk um die Fenster des
Obergeschosses herum. Die Früchte, Trauben und Ranken sind merkwürdigerweise
weniger gut geraten als der Akanthus, der nach guten Vorlagen gemacht erscheint. Derbe
Fratzen an den Konsolen.
SCHATTHAUSEN
Schreibweisen: Schadhusen oder Schadehusen 1341, 1351, 1363, 14.01; Schad-
hausen 1496.
Literatur: C. W. F. L. Stocker, Chronik von Schatthausen, Heidelberg 1864.
Geschichtlichem Geschichtliches. Als älteste Besitzer im Ort sind, durch Grabsteine (s. unten)
bestätigt, die Gobel von Oberkeim (Obrigheim) anzusehen, denen die Herren von
Neiperg gefolgt zu sein scheinen, die in der Mitte des 15. jhs. hier urkundlich
KREIS HEIDELBERG
mit ihren leeren Fensterhöhlen hoch emporragt (s. Fig. 118). Der ehemalige Burghof
ist in einen Ziergarten verwandelt, ebenso wie der Zwinger im Westen.
Das Hauptinteresse nimmt das Treppeuturmportal in Anspruch, dessen Bild in
Fig. 119 wiedergegeben ist. Leider in einzelnen Teilen sehr mitgenommen, macht es in
seiner zierlichen Renaissanceformgebung immer noch einen prächtigen Eindruck. Die
sehr verwitterte Inschrift unter dem fürstlichen Wappensebild nennt (vgl. oben S. 227)
den Speierer Bischof Philipp II von Flörsheim {1529 bis 1552) als Erbauer
des Palas. Soviel ich von unten entziffern konnte, lautet sie:
DISTICHON (?) CÖPLECTENS
AMMH ///////// ///; //,///«
PRAESUL SPIRENS1S ISTAS
AEDES CONSTRUXIT/1///1
Der ehemalige steinerne Schnecken im Innern ist neuerdings durch einen eisernen
ersetzt worden.
Mitten im Ort an der Biegung der Hauptstraße steht ein kleines altes Fachwerk-
haus vom Jahre 1713 mit reizendem barocken Bauernschnitzwerk um die Fenster des
Obergeschosses herum. Die Früchte, Trauben und Ranken sind merkwürdigerweise
weniger gut geraten als der Akanthus, der nach guten Vorlagen gemacht erscheint. Derbe
Fratzen an den Konsolen.
SCHATTHAUSEN
Schreibweisen: Schadhusen oder Schadehusen 1341, 1351, 1363, 14.01; Schad-
hausen 1496.
Literatur: C. W. F. L. Stocker, Chronik von Schatthausen, Heidelberg 1864.
Geschichtlichem Geschichtliches. Als älteste Besitzer im Ort sind, durch Grabsteine (s. unten)
bestätigt, die Gobel von Oberkeim (Obrigheim) anzusehen, denen die Herren von
Neiperg gefolgt zu sein scheinen, die in der Mitte des 15. jhs. hier urkundlich