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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 44.1928-1929

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Wolf, Georg Jacob: Pfälzische Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.14159#0084

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servator der bayerischen
Staatsgemäldesammlungen
eiti genauer Kenner des
weit verstreuten Materials,
steht, nicht darum, von
jedem der Künstler eben
dieses oder jenes Werk
zu zeigen und so keine
Lücke entstehen zu lassen,
sondern es wurde mit
außerordentlichem Quali-
tätsgefühl eine L berschau
nicht allein über die guten
Namen, sondern auch eine
Aneinanderreihung der
besten Werke gebracht.
Dieses Qualitätsgefühl be-
währte sich auch bei der
Auswahl aus dem zeitge-
nössischen Schaffen. Die
Uberleitung zu diesen Ar-
beiten unserer Tage bil-
den Proben der Kunst An-
selm Feuerbachs, der in
Speyer geboren ist, sonst
aber wohl nicht sehr im
pfälzischen Wesen wurzelt,
Heinrich Bürkels, Karl
Rottmanns und des feinen,
rührend romantischenKarl
Philipp Fohr, über dessen

keuscher, zarter Kunst WOLFGANG WAGNER. FARBIGE ZEICHNUNG
das Geheimnisvolle und

. ... r- •■! -n ■ Ausstellung Kunstsalon Goltz, München (s. A u s s t e 11 u n g s b e r 1 c h t)

Mysteriöse frühen J odes
zittert.

Julius Exter und Max Slevogt bekunden den in höherem künstlerischen Sinne poetischen
Anteil der Pfalz an der Frühzeit des Sezessio- Bilder vertreten, gleichwie der Neustadter
nismus, wobei allerdings nicht vergessen werden Otto Dill, der voll Temperament und Beweg-
darf, daß Slevogt nur Wahl-Pfälzer ist, der sich lichkeit steckt und aus dem schon totgesagten
auf seinem Ansitz Neu-Castel wohl gefällt und, Impressionismus die denkbar stärksten Wir-
Landshuter von Geburt, einen Teil der Dan- kungen herausholt.

kesschuld riickerstattet, die das Altbayernland Was sonstanneuen,frischenundjungenKräften
seiner Pfalz abzutragen hat. in der überaus produktiven, immer fröhlichen
Aus St. Ingbert in der Pfalz stammte Albert und an Gesichten reichen Pfalz steckt, das macht
Weisgerber, der Hauptgründer und erste Führer die Ausstellung wenigstens in Stichproben Schau-
der Münchner Neuen Secession: ihn ehrt eine bar. Die in zwei Generationen vertretene Maler-
größere Übersicht über sein Schaffen. Ebenso dynastie Croissant, Fritz Urschbach, Maxon,
ist Hans Purrmann mit einer größeren Kol- Sauter, die Bildhauer Claus und Siegle möchte
lektion seiner hellen, farbenreinen, im Stoff- ich wenigstens namentlich aus dieser impo-
lichen etwas nüchtern anmutenden und doch nierenden, festen Phalanx hervorheben. Woli

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