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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 44.1928-1929

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Hausenstein, Wilhelm: Max Beckmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.14159#0178

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MAX BECKMANN. SELBSTBILDNIS 1926

teils, männlicher Anschauung in nichts nach-
stehen, so sehr sie sonst Frauen sind; und diese
Frauen haben zur Kunst Beckmanns ein nahes
Verhältnis; aber sie sind nicht die Regel. End-
lich: es sind im deutschen Publikum auch viele
Männer, die zur Kunst Beckmanns keinen Zu-
gang finden: die mit einem künstlerisch ge-
schulten Verstand etwa auffassen, daß es sich
hier um etwas Außerordentliches handelt, aber
im Gefühl, im unmittelbaren Gefühl unbeteiligt

bleiben. Begreifen wir: eine Empfindung, die
etwa an Feuerbach groß geworden ist, wird sich
dem Werk Beckmanns nur schwer öffnen
können — und solche Empfindung wird noch
oft gefunden und ist so legitim wie eine andere.
Kurz: das Werk Beckmanns steht einer Welt
von Hemmungen gegenüber, die ihre Gründe
haben.

Man darf diese Hemmungen haben. Man darf
sie wahrnehmen. Aber es ist auch angemessen,

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