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Briner, Eduard: Augusto Giacometti
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.14159#0191
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AUGUSTO GIACOMETTI. WANDBILD IM KREMATORIUM DAVOS
AUGUSTO GIACOMETTI
Im schweizerischen Kunstschaffen der Gegen- telbar und spontan den Weg zum flächen-
wart nimmt Augusto Giacometti, der in Zürich schmückenden Bildaufbau findet. So hat er sich
lebende Graubündner Maler, einen besonderen in persönlicher, freier Weise drei Arbeitsge-
Platz ein. Seine Farbenkunst kann mit nichts biete neu erschlossen, die nur durch die Mit-
anderem verwechselt werden. Sie steht auf dem Wirkung aller dafür begabten Persönlichkeiten
Höhepunkt einer vollen und reichen Entfaltung, zu neuer Blüle gebracht werden können: Wand-
und ordnet sich zielbewußt eine weitverzweigte bild, Mosaik, Glasgemälde. Auf dem Gebiete
Motivwelt unter; Stilleben und wundervolle des Wandbildes vertritt das Halbrundbild im
Blumenbilder, Landschaften und Bildnisse wer- Krematorium Davos (Abb. S. 169) noch den
den durch die farbige Phantasie einer reifen linear-dekorativen, auf zarter Stilisierung des
und starken Künstlerpersönlichkeit sozusagen Figürlichen beruhenden Stil. Die Entwürfe für
verzaubert und zum Ausdruck eines selbstherr- einen Reiterzug (Abb. geg. S. 169) vereinigen
liehen Farbenerlebens gemacht. So entziehen schon im stärkeren Maße den repräsentativen
sich seine neueren Tafelbilder der Reproduk- Aufbau mit der eindringlichen Farbensprache,
tionsmöglichkeit fast völlig; nur ein drucktech- und dieAusmalung der Hülle in einem Züricher
nisch hervorragend ausgestattetes Werk wie Amtshaus läßt an den Gewölben den eigenar-
Erwin Poeschels Giacometti-Buch*) vermag tigenFarbenwirbel Giacomettis restlos zur Aus-
durch farbige Tafeln eine Vorstellung vom Wirkung kommen. — Auf dem Gebiete des
Wesentlichen dieser Malerei zu geben. Mosaiks bedeutet der Wandbrunnen in der Zü-
Augusto Giacometti ist aber auch ein starkes richer Universität (Abb. S. 170) schon tech-
undselbständiges dekoratives Talent, das unmit- nisch eine selbständige Leistung; allerlei Scher-
- ben verschiedener Form fügen sich zu dem nur
*) Monographien znr Schweizer Kunst, Bd. III, Verlag Orell leicht andeutenden Bilde in Blau, Weiß und
Füßü, Zürich-Leipzig. Gold zusammen.
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AUGUSTO GIACOMETTI. WANDBILD IM KREMATORIUM DAVOS
AUGUSTO GIACOMETTI
Im schweizerischen Kunstschaffen der Gegen- telbar und spontan den Weg zum flächen-
wart nimmt Augusto Giacometti, der in Zürich schmückenden Bildaufbau findet. So hat er sich
lebende Graubündner Maler, einen besonderen in persönlicher, freier Weise drei Arbeitsge-
Platz ein. Seine Farbenkunst kann mit nichts biete neu erschlossen, die nur durch die Mit-
anderem verwechselt werden. Sie steht auf dem Wirkung aller dafür begabten Persönlichkeiten
Höhepunkt einer vollen und reichen Entfaltung, zu neuer Blüle gebracht werden können: Wand-
und ordnet sich zielbewußt eine weitverzweigte bild, Mosaik, Glasgemälde. Auf dem Gebiete
Motivwelt unter; Stilleben und wundervolle des Wandbildes vertritt das Halbrundbild im
Blumenbilder, Landschaften und Bildnisse wer- Krematorium Davos (Abb. S. 169) noch den
den durch die farbige Phantasie einer reifen linear-dekorativen, auf zarter Stilisierung des
und starken Künstlerpersönlichkeit sozusagen Figürlichen beruhenden Stil. Die Entwürfe für
verzaubert und zum Ausdruck eines selbstherr- einen Reiterzug (Abb. geg. S. 169) vereinigen
liehen Farbenerlebens gemacht. So entziehen schon im stärkeren Maße den repräsentativen
sich seine neueren Tafelbilder der Reproduk- Aufbau mit der eindringlichen Farbensprache,
tionsmöglichkeit fast völlig; nur ein drucktech- und dieAusmalung der Hülle in einem Züricher
nisch hervorragend ausgestattetes Werk wie Amtshaus läßt an den Gewölben den eigenar-
Erwin Poeschels Giacometti-Buch*) vermag tigenFarbenwirbel Giacomettis restlos zur Aus-
durch farbige Tafeln eine Vorstellung vom Wirkung kommen. — Auf dem Gebiete des
Wesentlichen dieser Malerei zu geben. Mosaiks bedeutet der Wandbrunnen in der Zü-
Augusto Giacometti ist aber auch ein starkes richer Universität (Abb. S. 170) schon tech-
undselbständiges dekoratives Talent, das unmit- nisch eine selbständige Leistung; allerlei Scher-
- ben verschiedener Form fügen sich zu dem nur
*) Monographien znr Schweizer Kunst, Bd. III, Verlag Orell leicht andeutenden Bilde in Blau, Weiß und
Füßü, Zürich-Leipzig. Gold zusammen.
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