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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 44.1928-1929

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Wolf, Georg Jacob: Münchner Kunstausstellung 1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.14159#0372

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HEINRICH SCHRÖDER. SIDI-BOU-SAID

Glaspalast München

das sonst sein Fall ist, verläßt, dabei aber an
Intimi tat und schlichter Y\ abrhaftigkcit ge-
winnt, insoferne er von „Poinlierungen" völlig
absiebt, macbt freilicb einen ungemein starken
Eindruck; auch sonst ist auf beiden Seilen des
Glaspalastes viel Bemerkenswertes: Gerbar-
dingers durcbgef eilt es, sebr ins Detail getriebene
Bildnis des Malers Miller-Diflo, H. Maier-
Erdings Bildnisse, das Selbstporlrät Rögges,
Groebers großes Gruppenbildnis eines „Kon-
zerns", Jaeckel, Rall, Roloff, Febr, Kunz,
Hommel, Schwalbaeb, £. R. Zimmermann,
Funk, Bios, Blocberer, Slaeger, Burk, Fischer-
Xienburg, Fritz Wagner, \\ alther Thor y, es
ist eine stattliche Reihe von gulen Arbeiten,
die sie bringen; aber der „Falke", der wie
hei der guten Novelle auch bei dem guten

Bildnis stets zu finden sein sollte, steigt nicht
aufl Einige gute Bildnisleistungen hat die
Ebren-Ausstellung für Franz von Stuck aufzu-
weisen, z. B. das sehr repräsentative, den Duft
und das individuelle Parfüm der Weltdame
atmende Porlrät der Gattin des Künstlers und,
malerisch wohl noch stärker, das kleine Herren-
bildnis Freiherr von Liphart-Ratshoff, das ganz
konzentrierte Seelenhafligkeit ist.
Indessen liegt die Bedeutung der von der
Secession in vornehmer Gestallung heraus-
gebrachten, sehr fein und klug ausgewählten
Gedächtnis-Ausstellung für Franz von Stuck
natürlich nicht auf den Bildnissen, überhaupt
kaum auf einem Einzelwerk, obwohl zahlreiche
der Hauplbilder des Meisters, begonnen vom
„Hüter des Paradieses" über „Krieg". „Sünde",

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