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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 44.1928-1929

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Werner, Bruno E.: 100 Jahre Berliner Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.14159#0401

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TH. F. W. HOSEMANN. JUNGER MALER

Ausstellung ,,100 Jahre Berliner Kunst", Herlin

lOO JAHRE BERLINER KUNST

Zu den wichtigsten Ereignissen der bildenden
Kunst, die die sommerlichen Festwochen Ber-
lins zu bieten hatten, gehörte die Ausstellung
„100 Jahre Berliner Kunst im Schaffen des Ver-
eins Berliner Künstler". Im Landesausstellungs-
gebäude am Lehrter Bahnhof hatte man über
2000 Werke der Malerei, Plastik und Graphik zu-
sammengetragen, die die Zeit von 1829 bis zur
Gegenwart umfassen. Prof. Dr. G. J. Kern hatte die
historische Abteilung zusammengestellt. Um die
neue Kunst hat sich vor allem der Präsident des
Vereins, Prof. Schlichting, verdient gemacht.
Die Geschichte des Vereins Berliner Künstler,
dem im vorigen Jahrhundert fast alle Künstler
von Bang angehört haben, ist in der Tat die Ge-
schichte der Berliner Kunst. Im Ausstellungs-
katalog, der ein vorzügliches kleines Handbuch
geworden ist, gibt Max Osborn einen Überblick
über die Geschichte des Vereins. Als nach den

Napoleonischen Kriegen in Deutschland das Ge-
fühl aufkam, daß nun eine neue Epoche beginne,
trafen sich die wesentlichsten Künstler der Zeit
im Hause des Architekten Catel und gründeten
den „Berlinischen Künstlerverein". Die Jugend,
die sich vorübergehend in einer eigenen Ver-
einigung zusammengeschlossen hatte, fand sich
im Jahre 1841 bei der Thronbesteigung Friedrich
Wilhelms IV. und im Jahre des Einzugs von
Peter Cornelius, der mit einem Fackelzug der
Künstler geehrt wurde, im „Verein Berliner
Künstler" endgültig zusammen.
Bei der feierlichen Geburtsstunde empfanden die
Beteiligten das Gefühl einer revolutionären Kunst-
tat. Später vereinigt mit dem „Berlinischen
Künstlerverein", blieb dieser Verein bis zur Ab-
spaltung der Sezession im Jahre 188g ein Ring,
der alle Berliner Künstler umschloß.
Man feierte Festlichkeiten in Ateliers und Gast-

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