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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 47.1931-1932

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Kuhn, Alfred: Von der Bronzeplastik
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https://doi.org/10.11588/diglit.16479#0086

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RUDOLF BELLI Üf

Bildgießerei Hermann Noack. Berlin. —

G. BRONZESCHILD

Mit Genehmigung der Galerie Flechtheim

nicht entbehrt werden kann. Sie bindet noch
durch ein Gesetz, aber sie gibt doch dem Indi-
viduellen jenen Spielraum, den es bei der Stein-
plastik nicht geben kann.

Steinplastik im eigentlichen Sinne wird aus dem
Block geschlagen, nach einer kleinen Skizze in
Ton. Die Figur wird befreit aus den Fesseln des
Steines. Man sehe die Gefangenen des Michel-
angelo sich an in den Boboligärten von Florenz
und man wird verstehen. Bronzeplastik setzt ein

bis ins Letzte fertiges Ton- oder Plastelinmodell
voraus, das, in Gips abgeformt, die Hohlform
des Gusses bestimmt. Der Steinplastiker ist der
Sklave seines Steines, dessen Form, dessen Größe
ihn abhängig machen. Schlägt er irgendwo zu-
viel weg, so ist es nur schwer zu reparieren. Bei
der Bronze bleibt der Künstler bis zum letzten
Augenblick bestimmend: denn er selbst arbeitet

o

gar nicht in Bronze, sondern in einem weichen
knetbaren Material, das sich willig seinen V\ ün-

io-
 
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