telt nebeneinander setzt, dem dariibergleitcnden bäude der Knochen spürend, legt die weichen
Finaer das Gefühl einer straffen Moclellieruns Teile des Fleisches darüber, gebend und neh-
vermittelt, unter V erzieht auf alle illusionisti- mend, das Vorbild in der Vorstellung nach-
sehen Fffekte.Überall klare, tastbare Form. tastend und in die eigene Formensprache über-
Bronzekunst ist eine Kunst des Tastens. Hat der setzend. Hierin eben liegt das unermeßlich
Beschauer nicht das Bedürfnis, mit der Hand Beglückende des plastischen Schaffens. Kein
über die Flächen zu streichen, das Aufundab objektfremdes Medium drängt sich dazwischen,
zu fühlen, die Rundungen und Kanten, so ist Es ist nicht die Frage von Farbharmonie, von
das Werk nicht das Produkt eines geborenen Komposition, von Lmgebung und Hintergrund
Plastikers. Denn der eigentliche Genuß der Pia- wie bei dem Gemälde. Plastiker und Metall
stik liegt wohl im Nacherleben des Schaffens- gehen eine Verbindung ein, die inniger nicht
prozesses. Die echte Steinskulptur wird gehauen, gedacht werden kann.
ihr Blockcharakter wird immer gewahrt, also Dies muß eine gute Bronzeplastik zurückstrah-
wehrt sie notwendigerweise die intime Beruh- len. Sie muß die Hand des Beschauers, und sei
rang mit dem Beschauer ab. Sie ist unnahbar, es auch nur in seiner Einbildung, an sich ziehen,
wie ein Berg oder Felsen, selbst in kleiner Di- Sie muß ihn zwingen, die Höhen und Tiefen
mension. Die Bronzeplastik jedoch wird model- nachzutasten. Ein zum mindesten schwacher
liert. Mit seinen Händen knetet der Künstler den VN iderschein jener Liebesbeziehung muß in ihm
Ton zusammen, Stückchen für Stückchen hin- geweckt werden, die zwischen jedem wahren
zufügend, Fläche neben Fläche setzend. Er wölbt Plastiker und seinem Modell ist. Hier eben liegt
die Kalotte des Schädels, festigt das Gerüst von die prometheische Kraft der Plastik, hier die
Augenbrauen, Aase und Kinn, immer das Ge- Wurzel ihrer Ursprünglichkeit. Dr. Alfred Kuhn
RENEE SINTEjXIS. POLOSPIELER
Bildgiefierei Hermann Noack, Berlin. — Mit Gen. der Gal. Flechtheim
79
Finaer das Gefühl einer straffen Moclellieruns Teile des Fleisches darüber, gebend und neh-
vermittelt, unter V erzieht auf alle illusionisti- mend, das Vorbild in der Vorstellung nach-
sehen Fffekte.Überall klare, tastbare Form. tastend und in die eigene Formensprache über-
Bronzekunst ist eine Kunst des Tastens. Hat der setzend. Hierin eben liegt das unermeßlich
Beschauer nicht das Bedürfnis, mit der Hand Beglückende des plastischen Schaffens. Kein
über die Flächen zu streichen, das Aufundab objektfremdes Medium drängt sich dazwischen,
zu fühlen, die Rundungen und Kanten, so ist Es ist nicht die Frage von Farbharmonie, von
das Werk nicht das Produkt eines geborenen Komposition, von Lmgebung und Hintergrund
Plastikers. Denn der eigentliche Genuß der Pia- wie bei dem Gemälde. Plastiker und Metall
stik liegt wohl im Nacherleben des Schaffens- gehen eine Verbindung ein, die inniger nicht
prozesses. Die echte Steinskulptur wird gehauen, gedacht werden kann.
ihr Blockcharakter wird immer gewahrt, also Dies muß eine gute Bronzeplastik zurückstrah-
wehrt sie notwendigerweise die intime Beruh- len. Sie muß die Hand des Beschauers, und sei
rang mit dem Beschauer ab. Sie ist unnahbar, es auch nur in seiner Einbildung, an sich ziehen,
wie ein Berg oder Felsen, selbst in kleiner Di- Sie muß ihn zwingen, die Höhen und Tiefen
mension. Die Bronzeplastik jedoch wird model- nachzutasten. Ein zum mindesten schwacher
liert. Mit seinen Händen knetet der Künstler den VN iderschein jener Liebesbeziehung muß in ihm
Ton zusammen, Stückchen für Stückchen hin- geweckt werden, die zwischen jedem wahren
zufügend, Fläche neben Fläche setzend. Er wölbt Plastiker und seinem Modell ist. Hier eben liegt
die Kalotte des Schädels, festigt das Gerüst von die prometheische Kraft der Plastik, hier die
Augenbrauen, Aase und Kinn, immer das Ge- Wurzel ihrer Ursprünglichkeit. Dr. Alfred Kuhn
RENEE SINTEjXIS. POLOSPIELER
Bildgiefierei Hermann Noack, Berlin. — Mit Gen. der Gal. Flechtheim
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