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Vom Abbild zum Sinnbild: zur gleichnamigen Ausstellung im Städelschen Kunst-Institut, Frankfurt a. M.
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16479#0102
hatte. Der Glaube an die Schnell-
lebigkeit unserer Zeit erhält einen
empfindlichen Stoß bei der Ent-
deckung, daß mitten in der Plüsch-
kultur und der Renaissancemaske-
rade der siebziger und achtziger
Jahre des vorigen Jahrhunderts
bereits Werke entstanden sind, in
denen nicht nur das Programm für
die Gegenwart enthalten ist., son-
dern bereits ein wesentlicher Teil
der Erfüllung vorweggenommen ist.
Der Impressionismus übertrug
einen willkürlich gewählten Aus-
schnitt aus der Natur mit der gan-
zen Fülle seiner Zufälligkeiten auf
claude MO net. hauser am wasser
Gegenwart nur den Gegenpol. Der
entscheidende Richtungswechsel,
die grundsätzliche Umstellung in
der geistigen Haltung, vollzieht
sieb bei Cezanne und van Gogh,
die man solange irrtümlich zu den
Impressionisten zählte, bis man
die Auswirkung ihrer neuen Ziel-
setzungen bei den nachfolgenden
Künstlergenerationen erkennen
konnte. Als die Resucher der ersten
Impressionisten-Ausstellung Ce-
zanne am entschiedensten ablehn-
ten, hatten sie das instinktiv rich-
tige Gefühl, daß sich in diesem
Künstler eine Gesinnung äußerte,
die mit den übrigen W erken der
Ausstellung nichts mehr gemein hans thoma. offenes tal
die Rildfläche. Gegen diesen Anarchis-
mus in der Kunst protestierte Cezanne.
Indem er die Rildfläche in ein gleich-
wertiges Nebeneinander von Flächen-
teilen auflöste und bewußt die 'N ielheit
des optischen Eindruckes bildhaft or-
ganisierte, schuf er das Programm zu
einer neuen Formgestaltung, in der
sich das ßedürfnis nach einer neuen
Lebensordnung äußert. Da Cezanne das
gemalte Rild als Fläche empfindet, ver-
meidet er bewußt die dreidimensio-
nale plastische Illusionswirkung durch
dunkelfarbige Schatten. Raumwirkung
entsteht bei ihm aus dem Nebeneinander
abgestufter Farbtöne und ganz deutlich
vincent van gogh. Bürgermeister haus in auvers zeigt sich die Tendenz, die einzelnen
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lebigkeit unserer Zeit erhält einen
empfindlichen Stoß bei der Ent-
deckung, daß mitten in der Plüsch-
kultur und der Renaissancemaske-
rade der siebziger und achtziger
Jahre des vorigen Jahrhunderts
bereits Werke entstanden sind, in
denen nicht nur das Programm für
die Gegenwart enthalten ist., son-
dern bereits ein wesentlicher Teil
der Erfüllung vorweggenommen ist.
Der Impressionismus übertrug
einen willkürlich gewählten Aus-
schnitt aus der Natur mit der gan-
zen Fülle seiner Zufälligkeiten auf
claude MO net. hauser am wasser
Gegenwart nur den Gegenpol. Der
entscheidende Richtungswechsel,
die grundsätzliche Umstellung in
der geistigen Haltung, vollzieht
sieb bei Cezanne und van Gogh,
die man solange irrtümlich zu den
Impressionisten zählte, bis man
die Auswirkung ihrer neuen Ziel-
setzungen bei den nachfolgenden
Künstlergenerationen erkennen
konnte. Als die Resucher der ersten
Impressionisten-Ausstellung Ce-
zanne am entschiedensten ablehn-
ten, hatten sie das instinktiv rich-
tige Gefühl, daß sich in diesem
Künstler eine Gesinnung äußerte,
die mit den übrigen W erken der
Ausstellung nichts mehr gemein hans thoma. offenes tal
die Rildfläche. Gegen diesen Anarchis-
mus in der Kunst protestierte Cezanne.
Indem er die Rildfläche in ein gleich-
wertiges Nebeneinander von Flächen-
teilen auflöste und bewußt die 'N ielheit
des optischen Eindruckes bildhaft or-
ganisierte, schuf er das Programm zu
einer neuen Formgestaltung, in der
sich das ßedürfnis nach einer neuen
Lebensordnung äußert. Da Cezanne das
gemalte Rild als Fläche empfindet, ver-
meidet er bewußt die dreidimensio-
nale plastische Illusionswirkung durch
dunkelfarbige Schatten. Raumwirkung
entsteht bei ihm aus dem Nebeneinander
abgestufter Farbtöne und ganz deutlich
vincent van gogh. Bürgermeister haus in auvers zeigt sich die Tendenz, die einzelnen
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