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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 47.1931-1932

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Wach, Karl: Die Matthäikirche in Düsseldorf: von Professor Karl Wach, Dipl.-Ing. und reg. Baurat a. d. Rosskotten, Architekten B. D. A.
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https://doi.org/10.11588/diglit.16479#0220

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MATTHAlKIRCHE IN DÜSSELDORF. BLICK VOM CHOR ZUR ORGEL

zeigt die klingenden Pfeifen, die asymmetrisch
aufgebaut sind und durch ihre Tonwerte einen
klaren und schönen Rhythmus bilden. Die Raum-
ausmaße der Kirche waren den Gesetzen der
Akustik und der von der Gemeinde verlangten
Zahl der Sitzplätze unterworfen. Durch den
Anbau des Emporenraumes war es möglich,
beiden gerecht zu werden, unter gleichzeitiger
Berücksichtigung guter Raumverhältnisse.
„Unierte Kirche-, Altar und Kanzel, Kanzel
und Altar im Gleichgewicht. Altar, für das
Abendmahl sakral wertbar, Kanzel mit seitlich
übereinandergeschobenen Evangelistenköpfen
im Gewichtsausgleich mit der gegenüberliegen-
den Emporenanlage.\ or Altar und Kanzel durch-
gehendes, geschlossenes Gestühl, ohne achsialen
Mittelgang, sondern links des Altarraumes und
rechts der Kanzelwand Seitengänge. Kirchen-
raum hell in der Farbtönung, Fensterflächen
im Schiff bläulich getönt, im Altarraum
dunkelorange.

Die städtebauliche Lösung ist den städtebau-
lichen Grundsätzen unterworfen. Von der Ver-
kehrsstraße zurückgesetzter Haupteingang mit
anschließender kleiner Platzanlage. Vorgescho-
bener Turm, in der Sehachse der Hauptverkehrs-
ader Lindemannstraße. Der Turm in rechtecki-
ger Anlage im Verhältnis 2:3 faßt den an der
Ecke Lindemannstraße und Schumannstraße
angelegten großen Kirchplatz, der mit einer
Brunnenanlage versehen ist. Gegenüber dem
Turm wird der Platz von einem Kirchenanbau,
enthaltend Konfirmandensäle und Pfarrhäuser,
begrenzt, während der Emporenanbau mit vor-
gelagerter Terrasse die verbindende Platzwand
zwischen Turm und Konfirmandensälen bildet.
Diese städtebauliche Lösung und die innere
Zweckgestaltung ließen die Baumassen formen.
Klar im Ausdruck, — in den V erhältnissen gut
abgewogen — ohne Mystizismus —, lutherisch-
reformiert empfunden, entströmt dem Bauwerk
Religion — „evangelische Religion-'. Karl Wach

Kunst für Alle, Jahrg. 47. Heft 7, April 193?

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