XAVER FUHR. AM FLUSS
Farbigkeit kann gelegentlich einmal ins Spröde-
Schmückende umkippen (Tatina), kommt mei-
stens aber aus innerer Intensität.
Noch einige beliebige, herausgegriffene Anmer-
kungen zu den Bildern. Beim „Flugplatz" (Fuhr
gehört zu den Wenigen, die solchem Thema wirk-
lich neuen Gehalt abgewannen) sehr gut die per-
spektivische Dehnung: wie ein Stück Erdball
nun anmutend. Gut die sandige., merkwürdig
maschinell gemachte Erstreckung. die seltsamen
Zusammenhang mit der Maschinerie des Flie-
gens überhaupt bekommt.
Im „Boten Dampfer" bezeichnend das graphisch
Abstrakte der Umrisse ("der Schiffskörper), die
sich um die glühende Farbe wie Beifen spannen,
zwischen deren Großform sich dann aber wie-
der unendliches Gezwitscher tupfender, zacken-
der, pünktelnder, malerischer Belebungen legt.
Im „Ast" die Vielfalt züngelnden, vorstoßen-
den, an- und abbrechenden, splitternden Wachs-
tums, an schlangenglatten Stämmen, kom-
mend aus dem Nichts (vergleiche die überaus
drastischeÜberschneidung rechts), zersplitternd
nach links hin ins Nichts, groß hängend über
winzigem, transparent gemachtem Blumenfried-
hof. In der aberwitzigen Spielfreudigkeit, mit
der das Liniengekritzel Selbstzweck und abstrakt
wird, andrerseits doch dauernd am rätselhaften
Vorgang alles W achsens, Sichzerlegens, beinah
der Zellteilung teilzunehmen scheint, liegt —
hinter dem äußeren — der innere Beichtum sol-
cher Darstellung. Dr. Franz Roh
270
Farbigkeit kann gelegentlich einmal ins Spröde-
Schmückende umkippen (Tatina), kommt mei-
stens aber aus innerer Intensität.
Noch einige beliebige, herausgegriffene Anmer-
kungen zu den Bildern. Beim „Flugplatz" (Fuhr
gehört zu den Wenigen, die solchem Thema wirk-
lich neuen Gehalt abgewannen) sehr gut die per-
spektivische Dehnung: wie ein Stück Erdball
nun anmutend. Gut die sandige., merkwürdig
maschinell gemachte Erstreckung. die seltsamen
Zusammenhang mit der Maschinerie des Flie-
gens überhaupt bekommt.
Im „Boten Dampfer" bezeichnend das graphisch
Abstrakte der Umrisse ("der Schiffskörper), die
sich um die glühende Farbe wie Beifen spannen,
zwischen deren Großform sich dann aber wie-
der unendliches Gezwitscher tupfender, zacken-
der, pünktelnder, malerischer Belebungen legt.
Im „Ast" die Vielfalt züngelnden, vorstoßen-
den, an- und abbrechenden, splitternden Wachs-
tums, an schlangenglatten Stämmen, kom-
mend aus dem Nichts (vergleiche die überaus
drastischeÜberschneidung rechts), zersplitternd
nach links hin ins Nichts, groß hängend über
winzigem, transparent gemachtem Blumenfried-
hof. In der aberwitzigen Spielfreudigkeit, mit
der das Liniengekritzel Selbstzweck und abstrakt
wird, andrerseits doch dauernd am rätselhaften
Vorgang alles W achsens, Sichzerlegens, beinah
der Zellteilung teilzunehmen scheint, liegt —
hinter dem äußeren — der innere Beichtum sol-
cher Darstellung. Dr. Franz Roh
270