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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 47.1931-1932

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Nasse, Hermann: Münchener Kunstausstellung 1932 im Deutschen Museum
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https://doi.org/10.11588/diglit.16479#0395

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ANTON LEIDL. MAINFELD

München er Kunstausstellung 1952

Schäften streifen in ihrer flächig teppichgleichen
Y\ irkung dekorativ Kunstgewerbliches. Bei den
Lebenden fällt eine starke Bevorzugung der blauen
Farbe auf. Schon bei Achmann, dessen Bildnis
aber in streng formaler Haltung anspricht. Neben
Balwe sind die bekannten führenden Meister. wie
Caspar. Caspar-Filser, Eberz, Gött, Heß, Lichten-
berger. Püttner, Schinnerer, Schrimpf, Teutsch,
Troendle, Lnold mit unterschiedlichen, größten-
teils aber Spitzenleistungen ersten Banges darstel-
lenden, teilweise mehr koloristisch symbolisch, als
formal betonten, teilweise stimmungsvoll beseelten,
dunkel oder stark farbigen, tonig gebundenen und
frisch natürlichen, auch mehr linear illustrativen,
nahezu klassizistisch abgeklärten Gemälden, wie
immer, zur Stelle. Sieben jüngere Meister sind neu
herangezogen worden: Doli. Croissant, Glette,
Lamprecht, Meisenbach. Scharl und Seidl. \ on
diesen beanspruchen Glette. besonders mit einer
dunkeltonigen Landschaft, und Lamprecht mit
farbig bemerkenswerten, auch das Formale geltend
machenden Landschaften wohl das Hauptinteresse.

Scharl vermag nur ausnahmsweise anzusprechen,
Doli ist plastisch linear, nicht eigentlich malerisch,
Meisenbach ein äußerst feinfühliger Kolorist. Lnter
den auswärtigen Malern dürfte Herbig an erster
Stelle stehen. Aach ihm, diesmal recht hart, Purr-
mann, Schmidt-Botluff und Seewald. Neben
E. Koelle, Bohnert und anderen halten wir Schülein
nach wie vor für eine der stärksten Begabungen.
Bei dem Deutschen Künstlerverband „Die Jury-
freien" ragen unter den spärlichen Plastiken die-
jenigen von Zeh bei weitem hervor. Lm so zwie-
spältiger erscheinen hier die Arbeiten der Maler,
von denen manche sich der Diskussion völlig ent-
ziehen. Gerne aber führen wir Heß als Land-
schafter, auch Klingshirn, an der Spitze jedoch
Bamadier, den immer tief schürfenden Schulz-
Matan. den zärtlich sensiblen Stahl, den Drauf-
gänger M. Wagner, dann M. Braun, mit dem Ge-
mälde der „Blinden" Burkart und D. Campi an.
Die Mehrzahl der hier angeführten Künstler hat
zugleich der Abteilung für christliche Kunst An-
sehnliches eingeschickt. Hermann Nasse

- Kunst für Alle, Jahrg. 47, Heft 12, September 193'2

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