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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 47.1931-1932

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Der Vater-Rhein-Brunnen in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.16479#0397

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ADOLF VON HILDEBRAND

DER VATER-RHEIN-BRÜNNEN IN MÜNCHEN

der Anfang und Anlaß für eine weitere architek-
tonische Ausgestaltung werden konnte. Denn der
monumentale Akzent, den er abgibt schafft hier
von selbst eine einer solchen Anlage würdige
Situation.

So steht denn der Vater Rhein zur großen Freude
der Münchner auf dem neugeschaffenen Forum
der Ludwigsbrücke und des Deutschen Museums
zwischen den beiden Isararmen wie ein den Was-
sern entstiegener Stromgott., aber nicht in der art-
fremden klassizistischen Weise, sondern als eine
deutsche Fischer- und Schiffergestalt.
Der Brunnen ist hier wie in Straßburg auf die
Vorderansicht gestellt. Wenn man von der Brücke

aus auf ihn zugeht, gewahrt man beim Um-
wandern auch den Grundplan seines Aufbaues.
Das Hauptstück mit dem \ater Rhein bildet der
vierteilige Schalenbrunnen, den Fischmäuler mit
Wasser speisen. Der Überlauf strömt dann über
eine vierfach gestufte Kaskade und ergießt sich in
die langgezogene „Schwemme"'. Symbolisch wird
in diesem Wasserspiel der Bheinlauf anschaulich
gemacht: Lrsprung von den Alpen herab, Ein-
strömen in den Bodensee, über Wasserfälle im
ruhigen Stromlauf zum Meer. Im „Vater Rhein"
erhält diese Symbolik ihre höchste Steigerung
durch menschliche Gestaltung des Stroms. Die
beiden Puttengruppen, mit Fisch undW eintrauben,

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