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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 3.1902-1903

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"Sgraffit": eine neue Farbradiertechnik für Dilettanten
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https://doi.org/10.11588/diglit.6478#0026

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i6

Eine neue Radiertechnik „Sgraffit*.

^onnnnnn n Orgelgehüusc in der Sl. Josephskirche in Colmar,
ausgeführt in der Bildhauer-Werkstättä von Th. Klcm in Colmar.

Hälfte aus Wasser und Bier, zu gleichen
Teilen, zur andern aus Farbe, welche mit
Wasser und wenigen Tropfen Spiritus
angerieben werden muss. Die Farbe muss
derart kompakt sein, dass der gefüllte
Pinsel nur ganz massig tropft. Wie bei
der Lackfarbe, wird auch die Bierfarbe
mit einem Haarpinsel aufgetragen; ein
zweitesmal wenn beim ersten die Farbe
nicht deckt. Die Trocknung vollzieht
sich hierbei rasch, etwa in einer halben
bis einer Stunde.

Die jetzt folgende Arbeit des «Ra-

dierens» benötigt das Aufpausen der
gewünschten Zeichnung. Man lege das
Dessin, Zeichnung auf Papier, unter Be-
rücksichtigung der räumlichen Verteilung,
direkt auf die getrocknete Bierfarbe und
zeichne es unter massigem Druck mit
Bleistift nach.

Mit dem Radierholz (zu spitzen auf
Glaspapier) folge man nun der leichten
Spur der Vorzeichnung und hebe in Strich
oder Fläche die Bierfarbe heraus, gra-
vierend, sodass die unterlegte Lackfarbe
erscheint. Den Schluss der Arbeit bildet
 
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