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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 3.1902-1903

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Die Elsässische Glasmalerei
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Moderne Glasmosaik
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https://doi.org/10.11588/diglit.6478#0202

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Moderne Glasmosaik

Richtung zeigt sich dann der Stil der
aus den Jahren 1487 stammenden Fenster
über der Eingangstür in der Kirche
St. Peter und Paul in Weissenburg, das ge-
wissermassen einen Übergang zur letzten
Epoche, der Wappenmalerei, bildet.

In dieser Zeit ist es namentlich der
treffliche Strassburger Hans Baidung, ge-
nannt Grien, der eine grosse Anzahl elsässi-
scher Wappenscheiben mit geschickter Hand
entwarf. Die Tätigkeit Hans Baidungs
nach dieser Richtung hin — Ratsmitgliedern
und Domherren zeichnete er die Scheiben-
risse — wird uns noch in einem späteren
Aufsatze zu beschäftigen haben.

Zweck dieser Zeilen ist es namentlich,
auf das mit aller Sorgfalt und vieler
Sachkenntnis bearbeitete Werk von
Robert Bruck hinzuweisen, dessen reichen,
allerdings auch zu Controversen Anlass
gebenden Inhalt wir im Vorstehenden
skizzierten. Die Ausstattung, die der
umsichtige und rührige Verlag von
W. Heinrich in Strassburg dem Werke
zu teil werden liess, ist eine tadellose;
die Aufnahmen und die Lichtdrucktafeln
sind zumeist gut, teilweise vorzüglich.
So hat sich in der Tat der W. Heinrich'sche
Verlag ein neues hochanzuschlagendes
Verdienst um das Elsass und seine Kunst-
schätze erworben.

Geschmiedete EisenhUune 17. Jnhrh

Vignette von Hugo HOpfner.

moperNe

glasmosaik

Schon seit Jahrzehnten beschäftigte
die verschiedensten Künstler und Techniker
der Gedanke, ein Dekorationsmittel zu
erfinden, das sowohl durch Dauerhaftigkeit
als auch in künstlerischer Beziehung den
modernen Fortschritten entsprechen würde.
Die alte Art der Herstellung des besonders
dauerhaften Email-Mosaiks, wie sie in Rom,
Ravenna und Byzanz gelehrt wird, wird
wohl immer ihre vorbildliche Bedeutung,
ihren Wert für die Kirchenausstattung
behalten; jedoch in vielen Fällen reichen
die verfügbaren Mittel zur Mosaicierung
nichtaus,undandererseits istessehr schwer,
in Mosaik ein dem modernen Empfinden ent-
sprechendesBildherzustellen,das,namentlich
bei einem kleinen Massstabe, einigermassen
einem in feinen, harmonischen Farben aus-
geführten Gemälde gleichkäme. Eine Art
Glasmosaik verband nun schon sehr früh-
zeitig die aus verschiedenem bunten Glas
ausgeschnittenen Stücke mittels Bleiein-
fassungen, später brachte man durch Ab-
schleifen des bunten Glases Abtönungen
hervor und machte durch Einbrennen der
Bemalung en in das Glas die Bleieinfassungen
überflüssig. Es war nun naheliegendgenug,
dass in unserer Zeit die Anstalten für
Glasmalerei und man darf sagen die ersten
 
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