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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 3.1902-1903

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Das historische Museum zu Mülhausen i.E.
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https://doi.org/10.11588/diglit.6478#0073

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Fig. 4. Doppelbüsie, aus dem Museum zu Mülhausen

Pas Historische museum

ZU MÜLHAUSEN l. LV

Die oberelsässische Industriemetro-
pole ist nicht nur darauf bedacht, durch Ver-
mehrung ihrer grossen Textilsammlungen
den praktischen Bedürfnissen zu dienen:
sie pflegt auch künstlerischen Sinn und
ehrt auch die geschichtlichen Erinnerungen,
die sich an ihre Vergangenheit knüpfen.

Der stattliche Bau des Mülhauser
Museums legt für das Verständnis der
Bürger Mülhausens für Pflege der Kunst
ein so beredtes Zeugnis ab, aber auch der
Inhalt dieses Baues darf in weiten Kreisen
Interesse beanspruchen. Die Sammlungen

1 Begründet durch August Stöber, Biblio-
thekar der Stadt Mülhausen, elsässischer Histo-
riker und Dichter, geboren am 9. Juli 1808, ge-
storben am 19. März 1884.

des Museums sind der Opferwilligkeit einer
kunstverständigen Einwohnerschaft zu dan-
ken, die gerade in der eifrigen Pflege des
historischen Momentes eine Erholung in
der fieberhaften Tätigkeit des Alltag-
lebens zu erkennen scheint.

Wie gerne verkündet man, dass Mül-
hausen nur von demjenigen aufgesucht
wird, den seine Geschäfte unbedingt dort-
hin führen! Allerdings besitzt Mülhausen
ausser dem altehrwürdigen Rathause keine
sehenswerten Bauwerke, keine Monumente
augenfälliger Art. Nur mächtige Schorn-
steine, diese Ausrufungszeichen der Indus-
trie, erheben sich über der alten Stadt.

Und doch wäre es übel angebracht,
etwa mit einer gewissen Geringschätzung

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