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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 3.1902-1903

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Porzellanvasen der Kgl. Porzellanfabrik in Kopenhagen. Aus: Borrmann, Moderne
Keramik. Verlag von Hermann Seemann Nachfolger, Leipzig. ^n->r,r,-,ononn

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G. Köliler, Professor in Strassburg: Das
Reichsland, Monatshefte für Wissenschaft,
Kunst und Volkstum. Verlagsbuchhandlung
Rudolf Lupus, Metz.

Es gehörte ein besonderer Wagemut und
ein stolzes Vertrauen auf die eigene Kraft
dazu, im Reichslande ein Unternehmen wach-
zurufen, das ausschliesslich idealen Interessen
zu dienen hat. Dichter und Forscher der
1 Ieimat um sich versammeln soll und vor
allem auch damit rechnen muss, noch einen
Platz zu finden im gastlichen Mause der deutsch
Sprechenden und deutsch Fühlenden im Reichs-
land. Professor Köhler hat mit der ihm eigenen
Tatkraft ein solches Unternehmen ins Leben
gerufen, das sich durch Vornehmheit der Ge-
sinnung und wissenschaftlichen Ernst jenen
schätzenswerten Revuen ebenbürtig an die
Seite stellt, die ein getreues Spiegelbild des
Dichtens, Denkens und Forschens unsrer Tage
bieten wollen. Das litterarische Streben im
Reichsland will die Köhlersche Zeitschrift hegen
und pflegen; sie nimmt deshalb auch alle jene
Arbeiten energisch in Angriff, die am besten
von heimischen Gelehrten gefördert werden
können. Es kann selbstverständlich nicht unsere
Aufgabe sein, die verschiedenen gehaltvollen
Aufsätze der gediegenen Zeitschrift näher zu
würdigen : betonen wollen wir aber, dass ein
durchaus vornehmer Geist die elegant ausge-
statteten Monatshefte beherrscht und dass kein
kleinlicher provincieller Standpunkt irgendwie
den Blick für die allgemeinen geistigen Vor-
gänge und die grossen Erscheinungen und Strö-
ihun^en in der Wehlitteratur und -Kultur trübt.
« Das Reichsland» wird sich deshalb gewiss seinen
Weg bahnen und begeisterte Freunde überall
gewinnen, wo die Ideale noch nicht erloschen

sind, die Deutschland gross und angesehen
auch im Rate der geistig führenden Völker
gemacht haben. Wir wünschen der neuen, alle
Regungen der Heimat liebevoll verfolgenden
Zeitschrift, für deren weiten Gesichtskreis es
spricht, dass sie auch unseren Bestrebungen
ein freundliches Augenmerk zuwendet, dass
ihre hohe Bedeutung von Allen richtig erkannt
und gewertet werden möge, die einen solchen
idealen Mittelpunkt für die litterarischen Be-
strebungen im Reichslande als eine Notwendig-
keit zur Pflege des geistigen Schaffens und des
ästhetischen Geniessens längst ersehnt haben.

Mitteilungen des württembergischen
Kunstgewerbevereins. Stuttgart 1902. Redak-
teur : Dr. K Franck-Oberaspach

Auch in der Hochburg der Konservativen
regt es sich allgemach. Was unsere Zeitschrift
für Elsass-Lothringen sein will, möchten die
«Mitteilungen» den württemberger Kunstge-
werbetreibenden bieten. Freilich, nicht Alles,
was sie an Illustrationen enthalten, dürfte den
Ansprüchen unsrer verwöhnten Zeit gerecht
werden, aber das frische Leben, das die Zeit-
schrift erfüllt, beweist, dass die neue Redaktion
mit Takt und Geschick ihres Amtes waltet.
Wir werden noch später auf die Zeitschrift
zurückkommen, deren reicher Inhalt viel
Anregung und Belehrung verspricht.
 
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