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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 3.1902-1903

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Seder, Anton: Ein Gang durch Karlsruhe und seine Jubiläums-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.6478#0065

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Bauernhof aus Büsweiler Uni.-Eis. vom Jahre 1529.

EIN GANG PUR(H KARLSRUHE

UNP SEINE JUBILÄUMS-AUSSTELLUNG

Von Prof. ANTON SEDER.

(Clenige Städte Deutschlands dürften
sich so zu ihren Gunsten verändert haben,
wie unsere freundliche Nachbarstadt Karls-
ruhe. Wer in den sechziger Jahren des
vorigen Jahrhunderts nach der badischen
Residenzstadt kam, war sich sehr bald
darüber klar, dass es nur wenige Städte
gab, welche durch ihre eigentümliche
fächerförmige Anlage so trostlos langweilig
wirkten wie Karlsruhe. Nicht leicht einer
andern der damaligen, so vielen deutschen
Residenzstädte und Städtlein, war so der
Stempel der Hof-, Residenz- und Beamten-
stadt auf gedrückt, wie der in einem wah-
ren Kartoffeldorado liegenden Kapitale

Badens. Beim Durchwandern der Strassen,
von denen sich mit Ausnahme der Karl-
Friedrichstrasse kaum eine von der andern
durch ein grösseres Gebäude oder durch
ein Türmchen unterschied, deren Hinter-
grund immer das Schloss bildete, das aber
von allen Seiten fast gleichmässig aussah,
zeigte sich Karlsruhe trotz seiner klaren
Anlage, dem Fremden als eine Stadt, in
welcher man sich sehr schwer zurecht
fand. Für den Einheimischen, der gewohnt
war, aus den dünnen aufsteigenden Rauch-
säulchen der niedrigen Schornsteine den
Bestand des Mittags- oder Abendmahles
seiner Mitbürger mit fabelhafter Sicherheit
 
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