Zierleiste. Von Hugo HBpfner in Strassburg
per meister per ecclesia unp
5yNagqge am Strassburger mONsTEr
Von KARL FRANCK-Oberaspaeh K
Gine Beleuchtung namentlich des Ver-
hältnisses der Strassburger Skulpturen zur
Architektur war längst ein Bedürfnis. Eine
solche Darstellung musste darauf einen
Hauptwert legen : «unter den Stileigen-
tümlichkeiten der Strassburger Werke, die
sie von den übrigen Werken des XIII.
Jahrhunderts, mit denen sie nicht im Schul-
zusammenhange stehen, unterscheiden,
diejenigen in deutlichster Weise hervor-
zuheben, welche zur schematisierbaren
Darstellungswissenschaft des Meisters
gehören.» Ein solches Unterfangen hat
sich naturgemäss der Komposition der
Eiguren, besonders auch der Tiefenkom-
position der Reliefdarstellungen und den
tektonischen Begleitformen (hinterlegte
Säule, Tragstein) zuzuwenden.
1 Vgl. das interessante Werk : Der Meister
der Ecclesia und der Synagoge am Strassburger
Münster. Beiträge zur Geschichte der Bildhauer-
kunst im XV. Jahrhundert in Deutschland, mit
besonderer Berücksichtigung ihrer Verhältnisse
zur gleichzeitigen französischen Kunst. Mit 12
Tafeln und 51 Abbildungen im Text. Druck und
Verlag von L. Schwann in Düsseldorf igo3.
Die Figuren der Ecclesia und der
Synagoge am Südportal des Strassburger
Münsters werden unwillkürlich als Einheit
vom Auge erfasst; die Kontrastwirkung
in ihren Gestalten vermag den Eindruck
der Gruppe nicht abzuschwächen: im
Gegenteil, es beruht gerade darauf der
deutliche Erfolg der «Linien, welche die
Schwerpunkte der Gestalten beschreiben.»
Das unantike Gefühl für den Rhythmus
in der bildenden Kunst wird nicht mit
Unrecht als « etwas ausschliesslich Ger-
manisches in der Kunst des Mittelalters »
bezeichnet.
Dieselben Objekte wie in Strassburg:
Christentum und Judentum sind auch in
Bamberg, in Reims, in Trier, in der Vor-
halle des Domes zu Magdeburg darge-
stellt. Aber derselbe Vorwurf, der in
Strassburg zu einer machtvoll wirkenden
Komposition führte, hat die Meister
jener Werke nur zur Schöpfung zweier
beziehungslos nebeneinanderstehender Fi-
guren veranlasst.
Die Ecclesia und Synagoge wurden
dem Portal erst nach dessen Ausführung
per meister per ecclesia unp
5yNagqge am Strassburger mONsTEr
Von KARL FRANCK-Oberaspaeh K
Gine Beleuchtung namentlich des Ver-
hältnisses der Strassburger Skulpturen zur
Architektur war längst ein Bedürfnis. Eine
solche Darstellung musste darauf einen
Hauptwert legen : «unter den Stileigen-
tümlichkeiten der Strassburger Werke, die
sie von den übrigen Werken des XIII.
Jahrhunderts, mit denen sie nicht im Schul-
zusammenhange stehen, unterscheiden,
diejenigen in deutlichster Weise hervor-
zuheben, welche zur schematisierbaren
Darstellungswissenschaft des Meisters
gehören.» Ein solches Unterfangen hat
sich naturgemäss der Komposition der
Eiguren, besonders auch der Tiefenkom-
position der Reliefdarstellungen und den
tektonischen Begleitformen (hinterlegte
Säule, Tragstein) zuzuwenden.
1 Vgl. das interessante Werk : Der Meister
der Ecclesia und der Synagoge am Strassburger
Münster. Beiträge zur Geschichte der Bildhauer-
kunst im XV. Jahrhundert in Deutschland, mit
besonderer Berücksichtigung ihrer Verhältnisse
zur gleichzeitigen französischen Kunst. Mit 12
Tafeln und 51 Abbildungen im Text. Druck und
Verlag von L. Schwann in Düsseldorf igo3.
Die Figuren der Ecclesia und der
Synagoge am Südportal des Strassburger
Münsters werden unwillkürlich als Einheit
vom Auge erfasst; die Kontrastwirkung
in ihren Gestalten vermag den Eindruck
der Gruppe nicht abzuschwächen: im
Gegenteil, es beruht gerade darauf der
deutliche Erfolg der «Linien, welche die
Schwerpunkte der Gestalten beschreiben.»
Das unantike Gefühl für den Rhythmus
in der bildenden Kunst wird nicht mit
Unrecht als « etwas ausschliesslich Ger-
manisches in der Kunst des Mittelalters »
bezeichnet.
Dieselben Objekte wie in Strassburg:
Christentum und Judentum sind auch in
Bamberg, in Reims, in Trier, in der Vor-
halle des Domes zu Magdeburg darge-
stellt. Aber derselbe Vorwurf, der in
Strassburg zu einer machtvoll wirkenden
Komposition führte, hat die Meister
jener Werke nur zur Schöpfung zweier
beziehungslos nebeneinanderstehender Fi-
guren veranlasst.
Die Ecclesia und Synagoge wurden
dem Portal erst nach dessen Ausführung