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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 3.1902-1903

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Strassburger Galvanoplastik
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https://doi.org/10.11588/diglit.6478#0011

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Initiale aus dem Schwörbrief der Strassburger
Ratsherren. (1490) Stadtarchiv Strassburg. n n

5TRASSBURGER

GALVANOPLASTIK

(die Wenigen ist bekannt, dass von Strassburg
aus die sich in den Dienst der Wissenschaft stellende
Galvanoplastik eine unzweifelhaft ausserordentlich be-
deutungsvolle Förderung erfahren hat! Die Plaketten-
sammlungen der einzelnen Museen sind bekanntlich von
unschätzbarem Werte; die Forscher wallfahrten zu ihnen,
um die Beziehungen zwischen den einzelnen Schulen
festzustellen, aber es ist doch bisher mit grossen Schwie-
rigkeiten verknüpft gewesen, sichere Ergebnisse zu er-
zielen, weil das so nötige «Nebeneinandersehen» der
einzelnen Objekte ein frommer Wunsch blieb. Wir be-
sitzen zwar eine stolze Reihe leistungsfähiger galvano-
plastischer Anstalten, denen Sorgsamkeit und geschäft-
liche Regsamkeit nicht wohl abzusprechen ist. Aber -
kann es ihre Aufgabe sein, sich der galvanoplastischen
Herstellung künstlerisch interessanter alter Plaketten an-
zunehmen? Höchstens so ganz nebenbei, ohne alle tech-
nische und wissenschaftliche Verantwortlichkeit! Es ist
deshalb freudig zu begrüssen, dass sich ein Mann fand,
der ferne aller Sucht, Schätze zu erwerben, die galvano-
plastische Ausführung alter und moderner Plaketten sich zum Lebensziele gesetzt hat.
Dadurch, dass er in Strassburg sein Domizil aufgeschlagen hat, sind wir auch in der
Lage, aus eigener Anschauung seine Arbeitsweise schildern und rühmen zu können. Aus
dem eifrigen Suchen nach weniger bekannten Meistern der Plakettkunst entwickelte
sich bei Herrn v. Klucaric der heisse Drang, mittätig einzugreifen in die Forschung.
Seine ersten intensiven Studien galten dem genialen Meister Peter Flötner, der 1522
aus Ansbach nach Nürnberg eingewandert war. Man hat mit Recht darauf hingewiesen,
dass sich bei ihm die heimische kraftvolle Art und die Anmut Italiens zu wunder-

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