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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 3.1902-1903

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Franck, Karl: Der Meister der Ecclesia und Synagoge am Strassburger Münster
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Strassburger Kochbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.6478#0149

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Strassburger

Gegenstandes, der sich nicht an ein be-
stimmtes Naturobjekt hält, also des Trag-
steins als Führer bedienen, können wir
die zeitliche Aufeinanderfolge der Ent-
stehung der Figuren in Chartres verfolgen,
von jenen Bildungen an, welche die Fi-
guren noch, unvermittelt auf ihren Attri-
buten zeigen bis zur Fussplatte, der bald
die Ranke als tektonisches Symbol ge-
läufig wird. Dann folgt die materielle
Scheidung zwischen Tragstein und Figur,
parallgehend zur letzten Entwicklung des
Chartraner Stils. Sie ist noch nicht bei
Modestia und Potentianus, aber bei den
Strassburger Figuren durchgeführt.

Die Versuchung liegt nahe genug,
daraus zu schliessen, dass auch die Strass-
burger Monumentalstatuen an das Ende
der Chartraner Stilreihe zu setzen sind.
Jedenfalls aber ist es vollbewiesen: der
Stil des Meisters der Ecclesia ist ein voll-
kommen französischer, der Chartraner
Stil. Die Strassburger Bildwerke sind die
letzten und höchsten Leistungen eines
Schösslings der plastischen Kunstübung,
die sich an den gotischen Kathedralen in
Laon und Chartres ausgebildet hatte.
Dem Meister der Ecclesia selbst erwuchs
aber in Deutschland keine bedeutende
Schule. Seine Kunst verschwand aus
Strassburg plötzlich wie sie gekommen. —

Das ist in knappen Umrissen der Inhalt
des schönen Buches, das in übersichtlicher
Form das Ästhetische und Künstlerische
der Frage glänzend behandelt. Dass sich
bei dem Verfasser gelehrte Neigungen mit
praktischer Erfahrung harmonisch ver-
einigten, ist dieser fleissigen Arbeit treff-
lich zu statten gekommen.

Wappen der Familie Bartmann
von einem Tore in Börsen.

Erker aus Reichenweier.

5TRASSBURGER

KXXrlBüGlER

Die berühmten Strassburger Koch-,
«Destillier»- und Kräuterbücher sind von
hoher Bedeutung nicht nur in kultur-
geschichtlicher Hinsicht, sondern nament-
lich auch als Beiträge zur Geschichte der
Bücherausstattung. In kulturgeschichtlicher
Beziehung bieten diese Bücher interessante
Aufschlüsse über die Formenbildung der
Küchengeräte und dergl.; denn man kann
ihnen zumeist mehr als blosse Andeutungen
entnehmen.

Namentlich lies der Strassburger
Buchdrucker Christian Egenolff gerne
solche Werke erscheinen, die in ihren
Holzschnitten eine sehr brauchbare Quelle
 
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