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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 3.1902-1903

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Stolberg, A.: Zu den Visierungen Tobias Stimmers und seiner Schule, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6478#0049

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A. Stolbcrg : Zu den Visierungen Tobias Stimmers und seiner Schule. 39

Abb. XV a. - Urteil Salomos.

der Zeit ist es bezeichnend, dass zwei
der Männer bedeckten Hauptes geblieben
sind. Die verschiedenen Trinkgeschirre,
deren eines grade von einem Diener im
kühnen Schwünge gefüllt wird, sind von
kulturgeschichtlichem Interesse. — So
steif und nüchtern die Umrahmung ist, so
lebendig und ansprechend ist dieses
Sittenbildchen. Auch die beiden oberen
Kopfstücke zeigen mit grosser Unmittel-
barkeit zwei Scenen voll regster Thätig-
keit in einer zeitgenössischen Münzstätte.
— Ein unten in einem ovalen Kranz ge-
fasstes Wappen ragt in die Tischscene
hinein und ist beiderseitig von je einem
weiteren Wappenschild flankiert. Alle
drei sind unbekannt; da das gequerte
kleine Schild im untern Feld ein Metzger-
beil führt, so kann es sich in diesem einen
Falle vielleicht um das Wappen eines
Schlächters handeln.

Wahrscheinlich ist dieser Riss — der
von Murer gezeichnet wurde — unter
Benutzung Stimmerscher Motive ent-
standen.

Abb. XVI.

Karlsruhe: Grossherzogliche Ge-
mälde- und Handzeichnungen-Sammlung.

Mit der Feder auf weiss gezeichnete
Kopien von der Hand des Bartholomäus
Lingg.

Die fünf horizontal geordneten Dar-
stellungen auf diesem Blatt stehen nicht
miteinander in Zusammenhang. Die Scenen
2 und 3 (von oben nach unten gezählt). —
Auferstehung und Jacobsleiter — erinnern
lebhaft an Motive in Stimmers Bilderbibel.
Scene 1 führt den Beschauer in einen
Packhof, wo 3 Kaufleute miteinander ver-
handeln. Scene 4 zeigt rechts ein Waren-
gewölbe, links daneben «Libido» (durch
den Fuchsschwanz als solche charak-
terisiert) und noch weiter links Bacchus in
der Weinlaube. Die untere Darstellung
bringt links die Steinigung eines Heiligen,
rechts den Transport eines Flosses. —
Kopien der Scenen 2 und 3 existieren
auch auf einem Blatt der antiquarischen
Gesellschalt in Zürich und rühren dort
von der Hand des Hans Caspar Lang her.

Abb. XV b. — Unbekanntes Wappen.
 
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