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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 3.1902-1903

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Pazaurek, Gustav E.: Turin und Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.6478#0107

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Dr. Gustav E. Pazanrek: Turin und Düsseldorf.

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Kunst und Kunstgewerbe Hand in Hand,!,
bis auf einige wenige Stücke, die wie
schon erwähnt, in der Haupthalle dis-
logiert waren, da nur die wenigsten
von ihnen dem kritischen Blicke der Auf-
nahme-Jury Stand gehalten hätten. Würde
es sich nicht empfehlen, bei künftigen allge-
meinen Ausstellungen die Gruppe Kunst-
gewerbe ausnahmslos mit der Kunst
zu vereinigen, Gegenstände jedoch, welche
den strengsten Anforderungen nicht ge-
nügen, entweder gänzlich zurückzuweisen,
oder je nachdem bei der Industrie oder
dem Handwerk zu belassen? Auf diese
Weise könnte wohl eine Verlegenheits-
gruppe, die immer noch dazu beiträgt,
dem Publikum falsche Vorstellungen vom
echten Kunstgewerbe beizubringen, be-
seitigt werden, ohne dass man ihr eine
Thräne nachzuweinen hätte. — Untrennbar
vom modernen Kunstgewerbe ist das

i japanische Kunsthandwerk, welches in
Düsseldorf viel besser vertreten war als
in Turin, nämlich mit der gutgewählten
Sammlung Oeder, welche vorzügliche alte
Stücke enthält, denen das moderne Japan
nichts ebenbürtiges zur Seite stellen kann.

Wenn man bedenkt, dass gleichzeitig
mit Düsseldorf in Brügge eine Ausstellung
erstklassiger mittelalterlicher Kunstobjekte
veranstaltet worden war, und dass eben-
falls gleichzeitig verschiedene grosse mo-
derne Kunstausstellungen, wie namentlich
jene zu Karlsruhe, einen Teil der besten
Gemälde und Skulpturen von Düsseldorf
ablenkte, dann wird man es noch mehr
mehr zu würdigen wissen, dass der Kunst-
palast der chemisch-westfälischen Aus-
stellung eine nach jeder Richtung hin
erstaunliche Menge Anregungsmaterial, ja
viele Schöpfungen für den edelsten Kunst-
genuss darbot.

Zierschrilnkchen in grungebeitztcm Holz mit Silberbeschlägen. Aus der
Kunstschreinerei der Strassburger Kunstgcwerbeschule. nn^^n^^n
 
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