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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Vom Büchermarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0118

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Vom Büchermarkt.

yv^öbel aller Stilarten vom Ausgange des
^ Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahr-
hunderts. Ausgewählt und herausgegeben von
Adalb. Roeper unter Mitwirkung und mit einent
Vorworte von pans Bösch, II. Direktor des Ger-
manischen Museums in Nürnberg. 50 Tafeln in
Lichtdruck. Jos. Albert, München. Preis 20 Mk.

Noch sind wir nicht so weit — und die
gegenwärtige Generation wird diesen Zustand
zweifellos auch nicht mehr erleben —, daß
wir auf das Studium der Arbeiten unserer
Altvordern verzichten können; darum wird
auch die Fluth von Veröffentlichungen alter
Arbeiten, welche in Folge unserer billigen und
vortrefflichen Reproduktionsarten den kunst-
gewerblichen Büchermarkt überschwemmt, sich
nicht so rasch wieder verlaufen. Ts gibt
immer wieder heranreifende Kunsthandwerker,
die nach Musterbeispielen früherer Zeiten
Verlangen tragen, und so wird auch das
Bedürfniß nach Tafelwerken wie das
vorliegende nicht einschlummern. Mas
das Studium solcher Arbeiten an
Früchten bringt, ist in vielen Fällen
den Urbildern nicht ebenbürtig —

Mißverstandenes und Unverstan
denes nehmen meist den Vorrang
ein; wer aber in der polz-
technik zu Pause ist, der wird
auch fähig sein, an den alten
Vorbildern die zu Grunde
liegenden konstruktiven
Gedanken zu erkennen,

— und wer im Zu-
sammenhang damit
die ornamentale Aus-
schmückung beobachtet,
der wird auch über die
Bedeutung und die
Vertheilung des Zier-
werks Klarheit er-
langen. Nach dieser Richtung werden auch die
vorliegenden Blätter ihre Wirkung ausüben. Zur
Einführung hat Or. paus Bösch ein Vorwort ge-
schrieben, das eine gedrängte Geschichte des Mobiliars
feit den: s5. Jahrhundert darstellt, zu welcher die
Tafeln die erläuternden Abbildungen bieten. Die
Mehrzahl derselben geht auf die Sainmlungen des
german. Museums zurück. Die Lichtdrucke sind —
namentlich in Anbetracht der oft ungünstigen Be-
leuchtungsverhältnisse im Museum — durchweg gut
und entsprechen auch im Maaßstab allen Anforde-
rungen an Deutlichkeit.

;-Z8. Lüster für elektrisches Glülsiicht; Entwurf von B. Wenig.

'Deutsche Schmiedearbeiten aus fünf Jahr-
^ Hunderten. Ausgewählt und herausgegeben
von Adalbert Roeper, mit einem Vorwort versehen
von pans Bösch, II. Director des germanischen
Museums in Nürnberg. 20 Tafeln in Lichtdruck
von Jos. Albert, München. Preis 30 Jl.

Auf dein Gebiet der alten Schmiedearbeiten liegt
so viel Alaterial vor, daß es ein gewagtes
Ding ist, noch eine weitere Sammlung zu
veröffentlichen, zuinal bei der Vielseitigkeit und
Reichhaltigkeit der vorhandenen alten Schmiede-
arbeiten. Das vorliegende Merk stellt sich nicht
die Aufgabe, die alte deutsche Schmiedekunst
erschöpfend zu behandeln, es will vielmehr
eine Auslese guter, größtentheils noch
heute vorbildlicher Arbeiten vorführen und
benutzt dazu vornehnrlich dis reichen Samm-
lungen in München (National-Museum) und
Nürnberg sgerman. National-Museum und
bayer. Gewerbe-Museum). Der Titel des
Merkes deckt sich indessen nicht recht mit
dem Inhalt, welcher fast ausschließlich
Beschläge (Thürbänder, Schlösser,
Schloßbleche, Schlüssel) aufweist,
während eisernes Geräthe nur in
wenigen Beispielen (Dreifüße,
Kirchenleuchter, Armleuchter),
Gitter fast gar nicht zur Ver-
tretung gelangt sind. Dem-
gemäß verbreitet sich auch der
kurze, aber die Entwicklung
der Beschläge und
Beschlagtheile trefflich
kennzeichnende Text nur
hierüber. Menu daher
in den: Titel des Merkes
das Mort „Schmiede-
arbeiten" durch „Eisen-
beschläge" ersetzt würde,
so käme sein Inhalt
deutlicher zun: Aus-
druck. Doch das ist eine nebensächliche Aeußerlichkeit,

welche den hohen kunstgewerblichen Werth des In-
halts nicht in: Mindesten beeinträchtigt; mißlicher ist
es, daß z. B. unter den Schlössern eine kleine Anzahl
Abbildungen in unrichtiger Stellung oder gar völlig
verkehrt auf den Tafeln eingeordnet wurden, daß aus
manchen Blättern die einzelnen Stücke verschieden

seines von unten, ein anderes von oben) beleuchtet
sind, und daß den Einzeldarstellungen derselben Tafel
oft verschiedene Reduktionsverhältnisse zu Grunde
liegen, ohne daß durch de:: Beidruck eines Maaß-
stabes oder einer Maaßangabe in Tentin:etern

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