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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0232

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307. Fries von IIT. Nicolai.

vielen ihrer Darlegungen kein klares Bild gestalten
können und daher ohne eine Belehrung über den
Inhalt des Buches nicht den entsprechenden Nutzen
daraus ziehen. Auch der Tadel den sie vielfach
über moderne Arbeiten ausspricht, scheint uns theils
iticht ganz gerechtfertigt, da sich allerorts ein Wandel
zum Guten vollzogen hat, theils wird er, da wo
nicht bereits feste Ansichten bestehen, leicht Verwirrung
Hervorrufen. Wir begrüßen aber das Buch als
einen Beitrag zu dein Zwecke, die Nadelarbeit zum
Aunstwerk zu stempeln, auf's Freudigste. C. v. B.

chloß Ansbach, Barock- und Rokoko-Deko-
rationen aus dem 18. Jahrhundert, cheraus-
gegeben von Professor Otto Lessing. (00 Licht-
drucktafeln mit erläuterndem Vorwort vom peraus-
geber. Berlin.

Bei der kunstgeschichtlich wie künstlerisch so be-
deutenden Stellung, welche das Schloß zu Ansbach
einnimmt, ist es mit Freuden zu begrüßen, daß
dasselbe in einer seiner Pracht und seinem Reichtum
entsprechenden Publikation vorliegt. Wir verdanken
dieselbe Prof. Otto Lessing, den: bekanntlich ein
großer Teil an der künstlerischen Ausschmückung
des Reichstagsgebäudes in Berlin zukommt. Auf
hundert Tafeln bietet sich hier eine Fülle reizvoller
Interieurs, zierlicher Details der Zimmer und archi-
tektonischer Prospekte, durchwegs photographische
Aufnahmen von glücklicher Wirkung, günstiger Aus-
wahl und großer Schärfe, so daß das Werk im
großen Ganzen den Publikationen von Otto Aufleger
gut an die Seite gestellt werden darf. Ts wäre
nur zu wünschen gewesen, daß dem Text etwas
mehr Raum gegeben worden wäre. Tr beschränkt

sich auf eine Seite und rekapitulirt im Wesentlichen
nur eine Beschreibung von Ansbach v. I. f786
von Ioh. Bernh. Fischer, die uns leider über die
Meister dieser prächtigen Stukkaturen des Früh-
Rokoko nicht genügend Aufschluß zu geben vermag.
Ts ist hier nicht der Ort, auf die Thätigkeit der in
Ansbach auftretenden Meister Gabriel de Gabrielis,
Leopold Retti und Diego Tarlone einzugehen, was
bei dem Mangel an einschlägigem Aktenmaterial
überhaupt nur zu unsicheren Resultaten führen
inöchte. Wünschenswerth aber wäre es gewesen,
wenn den einzelnen Tafeln der verschiedenen Zimmer
kurze Notizen über die farbige Ausstattung — denn
diese bildet den Hauptreiz der Fürstenzimmer — bei-
gegeben worden wären. B. H.

Heubauten in Nordamerika, Herausgegeben von
der Schriftleitung der „Blätter für Architektur
und Aunsthandwerk", Paul Graf, Bauinspektor.
100 Lichtdrucktafeln mit Grundrissen und erläutern-
dem Text; mit einein Vorwort von A. Hinckel-
deyn, kgl. Oberbaudirektor. Berlin, Jul. Becker.
s897. (10 Lieferungen zu je 6 M.) Lief. 1 und 2.

Vielfach hatte man in Deutschland und ander-
wärts, als man daran ging, die Weltausstellung in
Thicago zu beschicken, die Meinung, Amerika be-
dürfe des belehrenden Tinflusfes europäischer Ärmst,
und man erhoffte sich auf dem Gebiet des Aunst-
handwerkes die Tröffnung neuer Abfatzguellen jen-
seits des Atlantischen Ozeans, wenn nur erst die
Amerikaner genauere Bekanntschaft mit den dies-
seitigen Leistungen gemacht haben würden. So
berechtigt auch solche Meinungen und Hoffnungen
waren, so ganz anders war doch die Wirkung der
 
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