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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0269

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Kleine Nachrichten.

350 u. 35(. vgl. 3<H u. 3^5. (Aufnahmen nach den Griginalmodellen.)

sowie die Stifte Admont und Zwettl die wichtigsten,
insbesondere auf Mähren Bezug habenden Origin al-
urkunden zur Verfügung gestellt. Daran schließen
sich eine Siegelabthei lun g fansgewählte Bei-
spiele vom st.— ist. Jahrhundert), eine Abtheilung
der mittelalterlichen Bilderhandschriften
(die Zeit vom (0.— \6. Jahrhundert umfassend),
eine Zncunabelsainmlung, eine Kollektion von
Exlibris und eine umfangreiche Abtheilung von
Bucheinbänden. Die Ausstellung dauert bis Ende
^spril und ist täglich von st—\2 u. 2—Uhr geöffnet.

ie Rlcinkunst im Runstvereine zu Dresden.

Da Möbel, Gefäße, Stoffe u. f. w. von Künst-
iern entworfen, in der Internationalen Kunstaus-
ftellung 1(89? zu Dresden mit ausgestellt waren, fo
sah sich auch der oben genannte Verein veranlaßt,
kunstgewerbliche Gegenstände bedingungsweise mit
aufzunehmen. Zm Vestibül sehen wir schöne Arbeiten
von Walther Witting, so z. B. das Modell zu
einem Handspiegel, gedacht, um in Silber ausge-
sührt zu werden. Eine Figur (Narzissus) dreht dem
Beschauer den Rücken zu und hält mit beiden fänden
einen Kranz von Schilf und Wasserblumen empor,
m welchen alsdann der Spiegel eingesetzt werden soll,
hierzu gesellte sich noch ein Salz- und Pfeffergefäß.
Ein Esel ist mit Körben behängt, welche bestimmt
sind, um das Gewürz in sich aufzunehmen. — Der
Oktaler Z. Täsler aus Breslau sandte mehrere
Nahmen und Füllungen von Holz ein, die ersteren
Ävün gebeizt und zum Theil mit anmuthig empor-
strebenden Tulpen, zum Theil mit herabhängenden
^lüthenzweigen geschmückt; die Füllungen enthielten
auf braun gebeiztem Grund einen reizvollen Schmuck

aus weit ausgebreiteten Diftelzweigen und stark be-
wegtes, sich an die Natur anlehnendes Ornament,
welches in Geffomalerei ausgeführt, matt vergoldet war
und sich von dem Grunde wirkungsvoll und doch
fein abhob. — Der Bildhauer Arthur Rainsdorf
stellte ein in Holz geschnitztes und gut abgetöntes
Lüsterweibchen aus, welches sofort von dem Kunst-
verein für feilte Weihnachtsverloosung angekauft
wurde. Der Maler Hugo Kreissig schuf einen
originellen Bilderrahmen. Auf einem breiten Sockel-
gesims baut sich der eigentliche Rahmen, aus Kehl-
leisten bestehend, zwischen stach gehaltenen Pilastern
auf. Das Hauptgesims besteht aus einer großen und
weit ausladenden Hohlkehle und einem kleinen Stabe.
Der ganze Rahmen ist mit Silberbronze bestrichen,
die Pilaster sind mit Wasserlilien, der Sockel mit
Wasserblättern und das obere Rahmenstück mit
Libellen und Schmetterlingen bemalt, während in der
Kehle eine Fledermaus ihre Schwingen weithin aus-
spannt. — Freudig zu begrüßen ist es, daß die Maler
anfangen, sich von den in Maste hergestellten protzig
dreinschauenden und vergoldeten Rahmen abzu-
wenden und sich selbst dergleichen schaffen, die in
bester Weise zu dem Bilde passen. F. B.

ie internationale Plakatausstellung zu Nlürn-
berg wurde am 2\. März eröffnet. Die Aus-
stellung umfaßte am Tage der Eröffnung 500 Pla-
kate von über 70 Künstlern; die Dauer derselben
ist auf —5 Wochen in Aussicht genommen.

Pariser Weltausstellung. Der ungarische Kultus-
minister v. Wlassico bewilligte 200000 fl. zum
Zwecke der ungarischen Kunstabtheilung. Dafür werden
bei hervorragenden ungarischen Künstlern Gemälde


Aunst und Handwerk. <$7. Iahrg. Heft 7.

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