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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0316

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Kleine Nachrichten.

resdener Plakatkonkurren;. Zu dem Preis-
ausschreiben um eilt Plakat für die Deutsche
Kunstausstellung in Dresden ^899 find P3 Ent-
würfe eingegairgen. Die beiden Preise sind auf junge
Münchner Künstler gefallen, der erste auf Moritz
Meinhol dt, der zweite auf Permamt Pampe l.

Hncer dein Stichwort „Erfahrungen auf dem
Gebiete des Inserates" hatten wir schon in
der Nr. 3 (S. \02) dieser Zeitschrift eines Werkes

erwähnt, das unter
demTitel„DasKunst-
gewerbe" iin Verlag
Eckstein in Berlin
erscheinen werde.

Das Werk liegt
uns jetzt vor. Wir
wollen nur streifen,
daß selbes uns, ob-
wohl wir an dem-
selben jede Betheili-
gung abgelehitt und
der Verlag also für
uns keinerlei Kosten
hatte, doch unter
Anwendung gelinder
Zwangsandrohung
ausgehändigt wurde.
Nach der in schon
erledigter früherer
Klagesache von der
Verlagsfirma selbst
aufgestellten Berech-
nung handelte es sich
wohl wieder mn ev.
Nutzentgang von ca.
JOO % also etwa
50M. in diesem Falle.
Vom Standpunkte des
„reinen Geschäfts"-
Mannes aus be-
trachtet, ist also die
Entschiedenheit der
Firma wohl zu be-
greifen.

Nun aber zum Werke selbst, und da können
wir uns kurz fassen. Der perr Znseratensammler,
der uns seiner Zeit zur Betheiligung einlud, ver-
sicherte, daß nur ein pundert der ersten Firmen
Aufnahme fänden und daß die Namen derselben
schon festgelegt seien. Er gewährte uns sogar Ein-
blick in das Verzeichniß, und wir sahen in der Thal

eine Reihe echter Repräsentanten des Kunstgewerbes.
Es scheint aber, daß unter diesen eine fast totale
Fahnenflucht erfolgte. Wir finden nur Wenige wieder,
und das Werk, das wir uns als eine „pundert-
Garde" des Kunstgewerbes dachten, das nur Namen
enthielte von Solchen, die sich die echten Rittersporen
verdient, enthält eine sehr „scheckige" Gesellschaft.
Wir wissen allerdings von München allein drei
„erste" Firmen, die bei genauer Durchsicht des Frage-
bogens und der Bedingungen sich von der Sache
abwandten.

Konstatiren wir vor Allem, daß München, das
heute noch unbestritten ein Pauptsitz des Aunst-
gewerbes ist, mit ganzen drei Firmen vertreten ist.
Wo sind die Namen parrach, Fr. v. Miller, Winter-
halter, peiden, Rothmiller, Airfch, Bußinann, pösien-
bacher, Fritzsche, Till, Radspieler ic.7

Da uni speziell die Edelmetallbranche kennen,
konstatiren wir das Fehlen von Foehr-Stuttgart,
Schuermann-Frankfurt a.M., Mau-Dresden, Strube-
Leipzig, Vollgold-Berlin rc. ic.

Wo sind die Alle, warum haben sie sich nicht
betheiligt? Gibt das Werk jetzt ein Bild der Ver-
tretung des Aunstgewerbes in Deutschland, wie es
versprochen war? Nein! Und das möchten wir
hiernrit sestgestellt haben. Jede weitere Polemik sei
vermieden. Für uns und wie wir glauben für man-
chen anderen wirklichen Vertreter des Aunstgewerbes
bleibt die Lehre, daß man allen Unternehmungen,
die auf Reclame abzielen, sehr vorsichtig nahetreten
muß, namentlich wenn die Firma Eckstein in Berlin
die Ausgangsstelle ist. P. M.

Zu den obigen Ausführungen unseres Mit-
arbeiters bemerken wir noch Folgendes:

Der Titel des gekennzeichneten Werkes lautet
vollständig: „Das Aunstgewerbe. Die Kunst-
gewerbetreibenden in Wort und Bild. Perausgeber
Adolf Eckstein, Berlin; Red.: Vr. Albert Dresdner."
Daß darin Berlin am zahlreichsten vertreten ist, wird
Niemand wundern; aber daß sein Uebergewicht aus
kunstgewerblichem Gebiet so stark ist, daß von den
hundert ersten Aunstgewerbetreibenden Deutschlands
vierzig ihre:: Sitz in Berlin haben, wird selbst die
Berliner überrascht haben!! Nach Berlin 'folgen
Leipzig mit JO, Pamburg mit 8, Dresden mit 7,
Köln, Frankfurt a. UI., Pforzheim mit je Braun-
schweig, München, pannover, Mannheim mit je 5,
Barmen und Aassel mit je 2 und Peilbronn, Nürn-
berg, Darmstadt, Palle, Koblenz, Mainz, Münster
i. W., Freiburg i. Br., Düsseldorf und panau mit
je J Vertreter; Karlsruhe und Stuttgart fehlen ganz.
Bei pamburg gläuzt pulbe durch Abweseuhcit,
während der verdienstvolle Direktor des dortigen
 
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