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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 47.1897-1898

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7002#0389

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Kleine Nachrichten.

zeitweise Unterstützung bei Arbeits-
unfähigkeit. — q.. Freier Rechts-
beistand. — 5. Antheil am Rein-
gewinn aus den genossenschaft-
lichen Unternehmungen."

Inzwischen ist auch die Tages-
presse der Lache nachgegangen,
und die „UI. N. Nachr." haben
zuerst festgestellt, daß der Name
des Prof. Stuck zu Unrecht mit
dem Unternehmen in Verbindung
gebracht wurde, d. h. daß von
dieser Leite keine zustimmende
Antwort auf die betreffende An-
frage abgegangen ist. Als Prof.

Stuck Nachricht davon erhielt,
daß er als künstlerischer Beirath
genannt sei, reklamirte er, und
„die Unternehmer sandten ihm
einen Brief, worin behauptet
wurde, jener Prospekt mit seinen:

Namen sei nur ein Korrektur-
abzug gewesen. Thatsächlich
aber wurden solche Prospekte an
Jene versandt, die nach den Be-
dingungen der Gesellschaft fragten.

Es wurde also der Name Franz
Stuck's zu Reklamezwecken benutzt,
obwohl dieser von dem Unter-
nehmen nichts wissen wollte".

UI i t d i § s e in unlauteren
Spiel hat sich das Unter-
nehmen selbst gerichtet.

Von den Herren p. E. v. Ber- 5<u.
lepsch, Eckmann, Avena -
rius liegen uns Erklärungen
vor, wonach auch sie sich von dem Unternehmen
fernhalten.

Leit Bekanntwerden dieser Verhältnisse, deren
genossenschaftliche Unterlage lebhaft an den vor
einigen Jahren aufgetauchten, seither aber wieder
selig entschlafenen „Kunstgewerbegehilfen" (Stuttgart)
erinnert, ist nun eine Aenderung im Betrieb des
ganzen Unternehmens eingetreten; es liegt uns da-
rüber folgende Ulittheilung aus Berlin vor:

„Als die Notiz durch die Zeitungen lief, daß
sich ein „„Genoffenschafts-Verlag Deutscher Künstler
und Schriftsteller"" in Berlin gebildet habe, der zur
Zeichnung von Antheilscheinen ä UI. \00 bei An-
zahlung von je UI. \0 aufforderte, durfte man einem
solchen Unternehmen berechtigtes Ulißtrauen entgegen-
bringen. Handelte es sich doch uin eine erkleckliche
Anzahl von Projekten, deren Verwirklichung mit dem

5ilberschränkchen aus Maserholz; entworfen von ljeinr. Pässen bacher jun.,
auszeführt in der Lfofmöbelfabrik von A. Pässe nbacher, München.

Gesammtkapital einer halben Ulillion, von der zu-
nächst nur der zehnte Theil bei genügenden Zeich-
nungen zur Verfügung stand, als ein schöner Träum
erscheinen mußte. Schaffung einer kunstgewerblichen
Zentrale, periodische Preisausschreiben, permanente
Ausstellung in eigenen Räumen, Ateliers für Reproduk-
tionen, ein Verlag von vorläufig drei Zeitschriften,
Unterstützungs- und Pensionskassen, Rechtsrath und
Rechtsbeistand, das war zu viel auf einmal. Selbst
die Ausschreibung von nicht weniger als zwanzig
Wettbewerbungen, an denen sich die der Genossen-
schaft beigetretenen Schriftsteller und Künstler be-
theiligen konnten, machte eher den Eindruck eines
Lockmittels, als eines ernsthaften Förderungsmittels
für Kunst und Literatur.

Inzwischen hat die Angelegenheit jedoch eine
überraschend neue Wendung genommen, die dem

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