Das neue bayerische Nationalmuseum.
die vielerlei kunstgewerblichen Schätze des National-
museums kennt. Aber wie viele sehr bemerkens-
werthe große Bautheile lagen bereits im alten
Hause zusammenhanglos da oder dort, meist denr
Publikum ganz unzugänglich! Wieviel große, alte
Plafonds, ganze Stiegen, Säulen, Portale und Go-
belins kamen inzwischen hinzu. Alle diese umfang-
reichen sehenswerthen Denkmäler der Dunst und des
Handwerks mußten nun bei dem Plane, bei der
Konstruktion der einzelnen zu schaffenden Räume be-
rücksichtigt werden.
(Maaßstab \: 200.) ö]
5. Nationalmuseum, München.
(Querschnitt durch den Mittelbau.
Architekt Gabr. v. Seidl.
äußerst glückliche Lösung der Aufgabe des Architekten.
Nach den Angaben der Kommission für den UIu-
seumsneubau sollte das Museum fein Luxusbau,
sondern vor allen Dingen zweckmäßig und sicher sein.
(Es sollten möglichst viele Räume vollständig int
Stile der verschiedenen Epochen untergebracht werden.
Schon das alte Nationalmuseum ging ja darin
aitdereit, erst in jüngster Zeit entstandenen Museen
voraus, vollständig einheitlich eingerichtete Räume in
einent Stile zu schaffen.
Zm Jahre erhielt Gabriel Seidl, nachdem
eilte engere Konkurrenz zwischen Hauberrißer, Romeis
und ihtit stattgefuitden hatte, voin Kgl. Ministerium
deit Auftrag zur Ausführung seines planes.
Die Ausgabe allein, „Organische Einzelräume"
zu schaffen, erscheint gewiß nicht schwer für den, der
Der Bau des Nationalmuseums ist in Folge
dessen ganz von innen heraus entstanden. Wenn
dadurch die innere Gestaltung äußerst reizvoll werden
kotinte, so hätte doch ohne eilt so ausgereiftes künst-
lerisches Wissen und Fühlen wie es Gabriel Seidl
besitzt, eilt so dishariitonisch, unkünstlerisches Durch-
einander von Räumen — ein so zerrissenes Acußere
— entstehen können, daß d a n n gern j e d e r wirk-
liche Kunstfreund auf die, berechtigter Weise vorge-
schriebene, historische Folge der Räume des Erd-
geschosses verzichtet hätte.
Die Stadt München hat alle Ursache stolz zu
sein, daß Einer der ihrigen eine Aufgabe so glänzend
gelöst hat, die thatsächlich ein denkbar großes künst-
lerisches Anpaffungs- uitd Gestaltungsveriitögen und
ein seltenes künstlerisch-großes Kompositionstalent
die vielerlei kunstgewerblichen Schätze des National-
museums kennt. Aber wie viele sehr bemerkens-
werthe große Bautheile lagen bereits im alten
Hause zusammenhanglos da oder dort, meist denr
Publikum ganz unzugänglich! Wieviel große, alte
Plafonds, ganze Stiegen, Säulen, Portale und Go-
belins kamen inzwischen hinzu. Alle diese umfang-
reichen sehenswerthen Denkmäler der Dunst und des
Handwerks mußten nun bei dem Plane, bei der
Konstruktion der einzelnen zu schaffenden Räume be-
rücksichtigt werden.
(Maaßstab \: 200.) ö]
5. Nationalmuseum, München.
(Querschnitt durch den Mittelbau.
Architekt Gabr. v. Seidl.
äußerst glückliche Lösung der Aufgabe des Architekten.
Nach den Angaben der Kommission für den UIu-
seumsneubau sollte das Museum fein Luxusbau,
sondern vor allen Dingen zweckmäßig und sicher sein.
(Es sollten möglichst viele Räume vollständig int
Stile der verschiedenen Epochen untergebracht werden.
Schon das alte Nationalmuseum ging ja darin
aitdereit, erst in jüngster Zeit entstandenen Museen
voraus, vollständig einheitlich eingerichtete Räume in
einent Stile zu schaffen.
Zm Jahre erhielt Gabriel Seidl, nachdem
eilte engere Konkurrenz zwischen Hauberrißer, Romeis
und ihtit stattgefuitden hatte, voin Kgl. Ministerium
deit Auftrag zur Ausführung seines planes.
Die Ausgabe allein, „Organische Einzelräume"
zu schaffen, erscheint gewiß nicht schwer für den, der
Der Bau des Nationalmuseums ist in Folge
dessen ganz von innen heraus entstanden. Wenn
dadurch die innere Gestaltung äußerst reizvoll werden
kotinte, so hätte doch ohne eilt so ausgereiftes künst-
lerisches Wissen und Fühlen wie es Gabriel Seidl
besitzt, eilt so dishariitonisch, unkünstlerisches Durch-
einander von Räumen — ein so zerrissenes Acußere
— entstehen können, daß d a n n gern j e d e r wirk-
liche Kunstfreund auf die, berechtigter Weise vorge-
schriebene, historische Folge der Räume des Erd-
geschosses verzichtet hätte.
Die Stadt München hat alle Ursache stolz zu
sein, daß Einer der ihrigen eine Aufgabe so glänzend
gelöst hat, die thatsächlich ein denkbar großes künst-
lerisches Anpaffungs- uitd Gestaltungsveriitögen und
ein seltenes künstlerisch-großes Kompositionstalent