Das neue bayerische Nationalmuseum
harntonische Umgebung zu einem
künstlerischen Genüsse gesteigert
wird. Es ist lebendige Aunst!
Im äußerst geräumigen Unter-
geschoß liegen noch eine Reihe
von Räumlichkeiten für die ver-
schiedenen Wägen, die Folter-
instrumente, die Zinnsärge und
andere mehr oder weniger behag-
liche Möbel und Geräthe, die
alle einer besonderen künstlerisch
gestimnrten Umgebung entbehren
können, wenn nicht schon die
schtitucklosen fahlen Wände ohite
Weiteres die richtige geben.
Das Erdgeschoß enthält
die kulturhistorische Sammlung,
bsier dieitt jeder Raum zur Dar-
stellung einer besonderen Aultur-
epoche, jeder Raum repräsentirt
mit allen darin ausgestellten
Gegenständen, in seiner ganzen
Art den Geschmack, den Stil
einer Zeit. Zwei schwere Renais-
sanceportale, iit rothem Marmor,
bezeichnen Ein- und Ausgang
der Sammlung.
Eine weite hellfarbige Italic
bildet das römische Lapidarium.
Von diesen: ist durch ein steinernes
Säulengerüst die kleinere prä-
historische Abtheilung getrennt.
Der tieferliegende Boden des
mittleren Joches und des halb-
runden exedraartigen Anbaues
ist mit einem alten römischen,
auf deutschem Boden gefundenen
Mosaikboden ausgelegt. Der
Raum n:it dem von Außei:
erkerartig aussehenden Anbau
wurde also ganz durch den alten
Bautheil bestimmt.
An diesen regelmäßigen, antiki-
sierenden Raun: schließt sich ein,
durch zwei verschieden umfang-
reiche Thurmeinbauten ganz un-
regelmäßig gestalteter, Saal für
die merovingisch - karolingischen
Alterthümer. Auch dieser ist i:och
fast farblos. Der Boden ist, wie
die anderen Räunre der frühen mittelalterlichen Zeit i
mit imitirten alten Ziegelstießen belegt. Die Wände
zeiget: hie u::d da alte Ornamentfragmente der Zeit.
U-
Nationalmuseum, München. Airchensaal. Architekt Gabr. v. Seidl.
Nach einer Photographie von Fr. Bruckmann.
Nun wird es farbig. U::d nicht nur die Farbe
des ronmnischen Zentralbaues — der Raum selbst,
dessen Gewölbe von einer äußerst schweren, ro:na-
Aunst und Handwerk. 5\. Iahrg. Heft
9
2
harntonische Umgebung zu einem
künstlerischen Genüsse gesteigert
wird. Es ist lebendige Aunst!
Im äußerst geräumigen Unter-
geschoß liegen noch eine Reihe
von Räumlichkeiten für die ver-
schiedenen Wägen, die Folter-
instrumente, die Zinnsärge und
andere mehr oder weniger behag-
liche Möbel und Geräthe, die
alle einer besonderen künstlerisch
gestimnrten Umgebung entbehren
können, wenn nicht schon die
schtitucklosen fahlen Wände ohite
Weiteres die richtige geben.
Das Erdgeschoß enthält
die kulturhistorische Sammlung,
bsier dieitt jeder Raum zur Dar-
stellung einer besonderen Aultur-
epoche, jeder Raum repräsentirt
mit allen darin ausgestellten
Gegenständen, in seiner ganzen
Art den Geschmack, den Stil
einer Zeit. Zwei schwere Renais-
sanceportale, iit rothem Marmor,
bezeichnen Ein- und Ausgang
der Sammlung.
Eine weite hellfarbige Italic
bildet das römische Lapidarium.
Von diesen: ist durch ein steinernes
Säulengerüst die kleinere prä-
historische Abtheilung getrennt.
Der tieferliegende Boden des
mittleren Joches und des halb-
runden exedraartigen Anbaues
ist mit einem alten römischen,
auf deutschem Boden gefundenen
Mosaikboden ausgelegt. Der
Raum n:it dem von Außei:
erkerartig aussehenden Anbau
wurde also ganz durch den alten
Bautheil bestimmt.
An diesen regelmäßigen, antiki-
sierenden Raun: schließt sich ein,
durch zwei verschieden umfang-
reiche Thurmeinbauten ganz un-
regelmäßig gestalteter, Saal für
die merovingisch - karolingischen
Alterthümer. Auch dieser ist i:och
fast farblos. Der Boden ist, wie
die anderen Räunre der frühen mittelalterlichen Zeit i
mit imitirten alten Ziegelstießen belegt. Die Wände
zeiget: hie u::d da alte Ornamentfragmente der Zeit.
U-
Nationalmuseum, München. Airchensaal. Architekt Gabr. v. Seidl.
Nach einer Photographie von Fr. Bruckmann.
Nun wird es farbig. U::d nicht nur die Farbe
des ronmnischen Zentralbaues — der Raum selbst,
dessen Gewölbe von einer äußerst schweren, ro:na-
Aunst und Handwerk. 5\. Iahrg. Heft
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