Moderne Keramif auf der pariser Weltausstellung.
Die Ausstellung zeigt den Be
ginn einer neuen Spezialität
von steinartiger Wirkung ohne
Metalllüster, deren Erfindung
seinem kürzlich in die Fabrik
eingetretenen Sohne zu ver-
dunkelt ist. Auf alter pöhe
bleibt auch die königl. Por
z e l l a n m a n u f a kt u r zu A o p e n -
Hagen, dank der trefflichen
Leitung Professor Arog's rmd
der Freiheit ihrer Organisation,
die verständiger Weise die für
die Manufaktur arbeitenden
Aünstler iit keinen festen Der
band zu bringen, d. h. dauernd
anzustellen sucht, dafür aber
durchaus ihren künstlerischen
Neigungen sich anbequemt. Sie
hat glänzend ausgestellt, weirn
auch nicht gerade viel Neues,
was ja nach so einzigen Er-
folgen kaum nöthig ist. Ihre
Pauptspezialität, die naturalisti-
sche Malerei in weichen Unter-
glasurfarben, darunter als die
beste hier die Mäve von E.
F. Liisberg, bleibt unübertreff
lich, nicht minder die plastischen
Arbeitet:, vor allein die Thier
darstellungen. Die bedeutsamste
Neueruitg ist der Uebergang
zur Gebrauchskeramik, die Der
Wendung der bisherigen Aunst
iirittel zur Perstellung von
Lampenfüßen, Eß- und Thee
services u. dgl., für die gerade
ihre unzerstörbaren Unterglasur-
farben sich gaitz besonders eig
neu. Pier ist das Beste das
Margueriten - Theeser
vice von ProfessorArog,
mit zarter, leicht reite
firter Blumeneinfassung
uitd etwas riskanten
aber doch nach Mög-
lichkeit gefestigten plasti
fchen Insektenzuthaten.
Das sind neue weite
Gebiete, die hoffentlich
bald noch muthiger be-
treten werden. Das
eigentlich Neue iit der
dänischen Aeramik stellt diesmal
die nicht minder bekaniite Firma
Bing ch Gröndahl in Aopen
Hagen dar. 3ft es an sich
wunderbar, daß sich in dem
kleinen Dänemark, und gar in
ein und derselben Staöt zwei
große keramische Anstalten ersten
Ranges neben einander zu halten
vermocht haben, so hat doch
obige Firma, die in der letzten
Zeit ganz im Schlepptau der
■ königl. Manufaktur ging, sich
veranlaßt gesehen, auf die Suche
nach einem neuen keramischen
Getire zu geheit und sich zu
diesem Zwecke des originellsten
der dänischen Aünstler, des
jetzt nach Amerika gegaitgenen
Willumsen, versichert. Will
umsen ist bekanntlich ein ebenso
begabter, wie absoitderlicher
Plastiker, Maler und dekora
tiver Aünstler. Manche seiner
Sachen streifen fast das Toll
Haus, darunter gerade auch
iitaitche seiner früheren kera-
inischen Erzeugnisse in Stein
; zeug; aber er hat Kraft und
Dielseitigkeit der Empfindung
und geht immer seinen eigenen
Weg. Eigenhändig hat er für
die Porzellannianufaktur nur
wenig gearbeitet; sein Derdienst
ist es, die richtigen Männer zur
Ausführung seiner Ideen ge
fundeu zu habeit, mit Pilse
derer er auf die Schaffung eines
neuen Porzellanstils ansgelst.
Dem immer hochstrebenden
Aünstler liegt hierbei die
Ausbildung der Nutz
kunst gänzlich fern; er
will aus den: Por-
zellan eine monumentale
Prachtkunst machen, bei
der sich Kraft und Größe
der allgeiiteinen Formen -
gebung mit ausdrucks-
voller Plastik und diese
kräftig unterstützender
Malerei vereinigen uitd
durch ein gewisses sym-
YS. Brnnueuschast; öteiuzeug aus der Porzellan Manu-
faktur in Sec res; Architekt Alex. 5 an bi er, Bildhauer
Al. Boucher, Maler Devieq uud Brec-f. (kjöhe gegen z m;
vgl. Abb. 97.)
Die Ausstellung zeigt den Be
ginn einer neuen Spezialität
von steinartiger Wirkung ohne
Metalllüster, deren Erfindung
seinem kürzlich in die Fabrik
eingetretenen Sohne zu ver-
dunkelt ist. Auf alter pöhe
bleibt auch die königl. Por
z e l l a n m a n u f a kt u r zu A o p e n -
Hagen, dank der trefflichen
Leitung Professor Arog's rmd
der Freiheit ihrer Organisation,
die verständiger Weise die für
die Manufaktur arbeitenden
Aünstler iit keinen festen Der
band zu bringen, d. h. dauernd
anzustellen sucht, dafür aber
durchaus ihren künstlerischen
Neigungen sich anbequemt. Sie
hat glänzend ausgestellt, weirn
auch nicht gerade viel Neues,
was ja nach so einzigen Er-
folgen kaum nöthig ist. Ihre
Pauptspezialität, die naturalisti-
sche Malerei in weichen Unter-
glasurfarben, darunter als die
beste hier die Mäve von E.
F. Liisberg, bleibt unübertreff
lich, nicht minder die plastischen
Arbeitet:, vor allein die Thier
darstellungen. Die bedeutsamste
Neueruitg ist der Uebergang
zur Gebrauchskeramik, die Der
Wendung der bisherigen Aunst
iirittel zur Perstellung von
Lampenfüßen, Eß- und Thee
services u. dgl., für die gerade
ihre unzerstörbaren Unterglasur-
farben sich gaitz besonders eig
neu. Pier ist das Beste das
Margueriten - Theeser
vice von ProfessorArog,
mit zarter, leicht reite
firter Blumeneinfassung
uitd etwas riskanten
aber doch nach Mög-
lichkeit gefestigten plasti
fchen Insektenzuthaten.
Das sind neue weite
Gebiete, die hoffentlich
bald noch muthiger be-
treten werden. Das
eigentlich Neue iit der
dänischen Aeramik stellt diesmal
die nicht minder bekaniite Firma
Bing ch Gröndahl in Aopen
Hagen dar. 3ft es an sich
wunderbar, daß sich in dem
kleinen Dänemark, und gar in
ein und derselben Staöt zwei
große keramische Anstalten ersten
Ranges neben einander zu halten
vermocht haben, so hat doch
obige Firma, die in der letzten
Zeit ganz im Schlepptau der
■ königl. Manufaktur ging, sich
veranlaßt gesehen, auf die Suche
nach einem neuen keramischen
Getire zu geheit und sich zu
diesem Zwecke des originellsten
der dänischen Aünstler, des
jetzt nach Amerika gegaitgenen
Willumsen, versichert. Will
umsen ist bekanntlich ein ebenso
begabter, wie absoitderlicher
Plastiker, Maler und dekora
tiver Aünstler. Manche seiner
Sachen streifen fast das Toll
Haus, darunter gerade auch
iitaitche seiner früheren kera-
inischen Erzeugnisse in Stein
; zeug; aber er hat Kraft und
Dielseitigkeit der Empfindung
und geht immer seinen eigenen
Weg. Eigenhändig hat er für
die Porzellannianufaktur nur
wenig gearbeitet; sein Derdienst
ist es, die richtigen Männer zur
Ausführung seiner Ideen ge
fundeu zu habeit, mit Pilse
derer er auf die Schaffung eines
neuen Porzellanstils ansgelst.
Dem immer hochstrebenden
Aünstler liegt hierbei die
Ausbildung der Nutz
kunst gänzlich fern; er
will aus den: Por-
zellan eine monumentale
Prachtkunst machen, bei
der sich Kraft und Größe
der allgeiiteinen Formen -
gebung mit ausdrucks-
voller Plastik und diese
kräftig unterstützender
Malerei vereinigen uitd
durch ein gewisses sym-
YS. Brnnueuschast; öteiuzeug aus der Porzellan Manu-
faktur in Sec res; Architekt Alex. 5 an bi er, Bildhauer
Al. Boucher, Maler Devieq uud Brec-f. (kjöhe gegen z m;
vgl. Abb. 97.)