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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 51.1900-1901

DOI Artikel:
Leipheimer, Hans Dietrich: Die Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie 1901
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https://doi.org/10.11588/diglit.7003#0315

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Die Ausstellung der Darmstädter Aiinstlerkolouie

Es bleibt als letzter provi-
sorischer Bau das „Restau-
rant", das seinen k)auptschmuck
erhält durch eine große Run st
Verglasung (Bacchantenzug)
von Christiansen, ausgeführt
vom Runstglaser Endner in
Darmstadt. Im Besitz einer
Mainzer Champagnerfirma,
dürfte es nicht nur räumlich
die größte, sondern auch die
kühnste Romposition in Tifany-
glas sein, die wir bis jetzt
haben, beider bekommt das
Glasbild zu viel Seiten- und
Borderlicht, da der Raum
seiner Bestiminung gemäß
möglichst hell gehalten werden
mußte.

47^. Ausstelluug der Aüustlerkolouie iu Darmstadt. Große kjalle und Rauchzimmer
im lfanse Gluckert von Patriz ks u b e r.

Abteil in der knalle zur Verfügung bekommen sollte,
um sich dahin diejenigen Rünstler einzuladen, welche
ihm am höchsten stehen, beider ist dieser plan ge-
scheitert; teils bevorzugten mehrere denselben Meister,
teils kamen auch die Gingeladenen der Aufforderung
nicht nach, und so kann leider diese Ausstellung in
der Ausstellung nicht als gelungen bezeichnet werden.

Christiansen hat sich ein paar pointillisten aus
Paris verschrieben, und nur pabich hat einigerniaßen
Glück infolge seiner guten Beziehungen zu München.
Am besten ist eine Rollektion Bronzen von Trubetzkoj.

*) Die Seiten 290—30( enthalten nur Abbildungen von
der Ausstelluug der Darmstädter Künstlerkolouie; dieselben fußen
alle — wie auch die auf den Seiten 250—257 im letzten Ljeft
- auf Photographien von L. Ruf in Darmstadt.

Nehmen wir nun die Aus-
stellung als Ganzes, so muß
Cines rückhaltlos anerkannt
werden: Die enorme Arbeits-
kraft, die es sieben Rünstlern
ermöglichte, in der kurzen
Spanne eines Jahres ein so
großes Unternehmen durch-
zuführen. Damit soll keines-
wegs gesagt sein, daß es nicht
besser gewesen wäre, sie hätten
sich etwas mehr Zeit genom-
nren; wer aber dem Ganzen
sympathisch gegenübersteht,
wird mit Recht in diesem Um-
stand eine Entschuldigung für
so manches nicht völlig Ab-
gerundete finden. Mas aber viel inehr am Gesamt-
eindruck stört, das ist das so häufige Aufeinander-
prallen gänzlich verschiedener Runstanschauung und
Runstaussassung der Einzelnen.

In einem Bericht über die pariser Meltaus-
stellung sagte ich von den: Darmstädter Zimmer:
„Als letzten und vornehmsten Raum betreten wir
das Empfangszimmer, ausgeführt von der Darm-
städter Rünstlerkolonie. Es könnte vielleicht doch
etwas weniger voll sein, allein die Sofanische und
die gegenüberliegende Ecke mit dent Tisch sind so
behaglich, daß wir uns hier absolut wohl fühlen
können. In der That wüßte ich auf der ganzen
Ausstellung keinen Raum, den ich mir so gut durch
eine elegante Damengesellschaft in modernen Rostümen

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