Die Jubiläumsfeier des Bayerischen Aunstgewerbevereins.
536. Blumenstock-Bude.
halben Dutzend ist Seitz auf den Markt getreten -
allen zur Freud, die damit zu einein echten Seitz
gekommen.
Die Altertümer von denen Budenmeister, Aunst-
maler I. Schräg, das „Neueste" und Schönste zeigte,
die Modeartikel von Arthur pirth, der kühn sich
vermaß zu sagen:
„Wer diesem „Lhic"—sal trotzen kann,
Ist keine Dame — bloß ein Mann"
aber auch die Ronditor-Bude und Lebzelterei blieben
noch zu nennen, denn Alt-München ohne Eben-
b ö ck ist kaum zu denken. „Wachsstöckeln"
sind in protestantischen Gebieten eine zienilich un
bekannte Sache — in ganz Altbayern bilden sie seit
Jahrhunderten den Gegenstand originellsten, volks-
tümlichsten Schmuckes. Jm Leinwandschrank der
seßhaften Bäuerin darf und wird wohl nie der schön
verzierte Wachsstock fehlen. Gr oder eine kleine
Mehrzahl von ihnen gehört zum kleinen Pausschatz.
Für unseren Markt hat Joseph Gautsch solche
Wachsstöcke geschenkt, reich verziert und mit den:
Münchener Wahrzeichen, den Frauentürmen, gekrönt.
Was an Marzipan und „Lebzelten" Ebenböck
zu allen Festtagen des Jahres macht, verdient größere
Beachtung, als sie sonst verzehrbaren Waren zuzu-
schreiben ist. -— Aus seiner reichen Sammlung von
nur das Plakat erzählt von ihr:
„Papier in vielgestaltiger Verwen-
dung".
Von Maler Naager die Schachteln
in Buntpapier und Pergament, die
Schachbretter mit Randverzierungen,
zum Schauen einladend in den oft
langen Pausen, bis der Gegner seinen
Zug bedacht. Die köstliche Jagd mit
Wald und Schloß und allem, was im
vorigen Jahrhundert zu einem fürst-
lichen Gejaid gehörte — einem Auf-
setzspiel für kleine und für große Rinder,
d. h. für alle jene, die nicht verlernt
am einfach Schönen sich zu freuen;
die Lesezeichen von Alois Müller
u. s. w.
Es ist von Festen eine ganz be-
sonders gute Eigenschaft, daß sie gar
oft die Veranlassung sind zum Ent-
stehen von Dingen, die in normal-
ruhigen Zeiten eben einfach nicht zu
erlangen sind. Dazu gehören Postkarten
von Rud. Seitz, von psngeler,
Naager u. a. Mit einem ganzen
537. Künstliche Blumenstöcke von Architekt tfugo Roeckl. (hierzu auch-die
Buchsxyramiden auf S. 309.)
32;
536. Blumenstock-Bude.
halben Dutzend ist Seitz auf den Markt getreten -
allen zur Freud, die damit zu einein echten Seitz
gekommen.
Die Altertümer von denen Budenmeister, Aunst-
maler I. Schräg, das „Neueste" und Schönste zeigte,
die Modeartikel von Arthur pirth, der kühn sich
vermaß zu sagen:
„Wer diesem „Lhic"—sal trotzen kann,
Ist keine Dame — bloß ein Mann"
aber auch die Ronditor-Bude und Lebzelterei blieben
noch zu nennen, denn Alt-München ohne Eben-
b ö ck ist kaum zu denken. „Wachsstöckeln"
sind in protestantischen Gebieten eine zienilich un
bekannte Sache — in ganz Altbayern bilden sie seit
Jahrhunderten den Gegenstand originellsten, volks-
tümlichsten Schmuckes. Jm Leinwandschrank der
seßhaften Bäuerin darf und wird wohl nie der schön
verzierte Wachsstock fehlen. Gr oder eine kleine
Mehrzahl von ihnen gehört zum kleinen Pausschatz.
Für unseren Markt hat Joseph Gautsch solche
Wachsstöcke geschenkt, reich verziert und mit den:
Münchener Wahrzeichen, den Frauentürmen, gekrönt.
Was an Marzipan und „Lebzelten" Ebenböck
zu allen Festtagen des Jahres macht, verdient größere
Beachtung, als sie sonst verzehrbaren Waren zuzu-
schreiben ist. -— Aus seiner reichen Sammlung von
nur das Plakat erzählt von ihr:
„Papier in vielgestaltiger Verwen-
dung".
Von Maler Naager die Schachteln
in Buntpapier und Pergament, die
Schachbretter mit Randverzierungen,
zum Schauen einladend in den oft
langen Pausen, bis der Gegner seinen
Zug bedacht. Die köstliche Jagd mit
Wald und Schloß und allem, was im
vorigen Jahrhundert zu einem fürst-
lichen Gejaid gehörte — einem Auf-
setzspiel für kleine und für große Rinder,
d. h. für alle jene, die nicht verlernt
am einfach Schönen sich zu freuen;
die Lesezeichen von Alois Müller
u. s. w.
Es ist von Festen eine ganz be-
sonders gute Eigenschaft, daß sie gar
oft die Veranlassung sind zum Ent-
stehen von Dingen, die in normal-
ruhigen Zeiten eben einfach nicht zu
erlangen sind. Dazu gehören Postkarten
von Rud. Seitz, von psngeler,
Naager u. a. Mit einem ganzen
537. Künstliche Blumenstöcke von Architekt tfugo Roeckl. (hierzu auch-die
Buchsxyramiden auf S. 309.)
32;