Joseph Schmitz.
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58?. Kirche zu Grii,unorsbach; erbaut (;8IZ) von
Joseph Schmitz, Nürnberg
Feucht. Trotz all dieser Arbeiten fand der Meister
noch Zeit, sich ^ 899 aus Einladung an der 'Kon-
kurrenz zur Garnisonskirche für Ulm zu beteiligen,
bei welcher ihm der II. Preis zuerkannt wurde.
Sehr groß ist die Zahl der kleinen Arbeiten
kirchlichen Charakters, zu denen der Meister berufen
worden ist und die in ihrer Vielartigkeit dem ge-
wissenhaft arbeitenden Architekten Stoff geben, seine
Erfahrungen zu bereichern und seine Kenntnisse zu
vertiefen. Eie anzusühren, würde zu viel Raum in
Anspruch nehmen.
Vielfach von Staats- und Gemeindebehörden
veranlaßt zur Abgabe von Gutachten, wie über die
Restauration der Kirche zu Königshofen, über die
Iohauniskirchen zu Echweinfurt und Kitzingen,
namentlich aber über den Dom zu Bamberg, sind
ihm solche Aufforderungen eine willkommene Ge-
legenheit, neue Fragen
zu studieren, schon er-
wogene gründlich zu
behandeln und in
allen Fällen zur Er-
haltung der ihm so
sehr am Perzen ge-
legenen Baudenkmäler
vergangener Zeiten
588. Grundriß zu 58?. mitzuwirken.
Unter kleineren, in privatem Auftrag ausgeführten
Werken besitzt München die im Jahre s8st6 ent-
worfene Grustkapelle der Familie Werner; — ebenso
übernahm er für den Fürsten Löwenstein den Aus-
bau des Mausoleums zu Kleinheubach. Von elfterer
auf dem östlichen Friedhose errichteten Anlage bringen
wir Grundriß, Ansicht und Querschnitt, sowie eine
Innenansicht (Abb. 5st3—597). Das Ganze hat
romanischen Charakter. Abb. löst? zeigt den Ein-
gang. Das Tympanon desselben, von Pros. Balth.
Schmitt, ist der einzige bildnerische Schmuck der
Fassade, in welcher der Zweck des Gebäudes vor-
trefflich ausgesprochen erscheint. Der edle Kops mit
dem Ausdruck hoheitsvoller Trauer hat etwas Ver-
söhnendes und Mildes und verbreitet die stille Zu-
versicht des christlichen Glaubens über die Eingangs-
pforte.
Unter den kleineren Grabdenkmälern wählen
wir jenes der Familie Ree, das der Künstler auf
einem Nürnberger Friedhof geschaffen (Abb. 598).
Es zeichnet sich durch Poesie und stimmungsvollen
Ernst, wie auch durch die Breite der Auffassung aus.
Gerade die feierliche Einfachheit des Ganzen weiß
die Bedeutung der Stätte trefflich zu verkörpern, die
aus diesen anspruchslosen Steinen viel überwältigender
redet, als aus so vielen prunkvollen Denkmälern.
Schmitz' Kirchenbauten geben ihm reiche Ge-
legenheit, sein Können auch in kunstgewerblicher
Richtung zu bethätigen. Verdankt ihm doch stets
auch das einfachste Detail liebevolle Ausbildung.
Unter den zahlreichen Ausstattungsgegenständen können
wir nur einiges herausgreifen, so den Altar der
schon erwähnten romanischen Klosterkirche in Würz-
burg, den parrach und Sohn in München vortreff-
lich ausgeführt haben. Wir geben ihn und das den
Tabernakel krönende Kreuz in den Abb. 60s—605.
Ein köstliches, von eingehendstem Studium der uns
aus alter Zeit erhaltenen Originale zeugendes Werk
ist die Monstranz, welche Professor Schmitz für die-
selbe Kirche entworfen; sie ist von C. Lortz in Würz-
burg ausgeführt worden (Abb. 600).
Größe und Ernst der Auffassung, die nach wür-
diger architektonischer Wirkung zielt und kleinliches
Detail vermeidet, sprechen auch aus diesen Arbeiten.
Trefflich unterstützt wurde S. bei der Ausstattung
romanischer Kirchen mehrfach durch die vorzüglichen
Arbeiten von Balth. Schmitt und parrach und Sohn
in München (vergl. die Engel und Altarleuchter,
Abb. 595 u. 602). Nicht immer ist der Meister im
stände, für solche Arbeiten selbst im Detail durch-
gearbeitete Entwürfe zu liefern; wir leben ja nicht
mehr im Zeitalter Neumanns, und seine Zeit ist
reichlich durch die Leitung der Bauarbeiten da und
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58?. Kirche zu Grii,unorsbach; erbaut (;8IZ) von
Joseph Schmitz, Nürnberg
Feucht. Trotz all dieser Arbeiten fand der Meister
noch Zeit, sich ^ 899 aus Einladung an der 'Kon-
kurrenz zur Garnisonskirche für Ulm zu beteiligen,
bei welcher ihm der II. Preis zuerkannt wurde.
Sehr groß ist die Zahl der kleinen Arbeiten
kirchlichen Charakters, zu denen der Meister berufen
worden ist und die in ihrer Vielartigkeit dem ge-
wissenhaft arbeitenden Architekten Stoff geben, seine
Erfahrungen zu bereichern und seine Kenntnisse zu
vertiefen. Eie anzusühren, würde zu viel Raum in
Anspruch nehmen.
Vielfach von Staats- und Gemeindebehörden
veranlaßt zur Abgabe von Gutachten, wie über die
Restauration der Kirche zu Königshofen, über die
Iohauniskirchen zu Echweinfurt und Kitzingen,
namentlich aber über den Dom zu Bamberg, sind
ihm solche Aufforderungen eine willkommene Ge-
legenheit, neue Fragen
zu studieren, schon er-
wogene gründlich zu
behandeln und in
allen Fällen zur Er-
haltung der ihm so
sehr am Perzen ge-
legenen Baudenkmäler
vergangener Zeiten
588. Grundriß zu 58?. mitzuwirken.
Unter kleineren, in privatem Auftrag ausgeführten
Werken besitzt München die im Jahre s8st6 ent-
worfene Grustkapelle der Familie Werner; — ebenso
übernahm er für den Fürsten Löwenstein den Aus-
bau des Mausoleums zu Kleinheubach. Von elfterer
auf dem östlichen Friedhose errichteten Anlage bringen
wir Grundriß, Ansicht und Querschnitt, sowie eine
Innenansicht (Abb. 5st3—597). Das Ganze hat
romanischen Charakter. Abb. löst? zeigt den Ein-
gang. Das Tympanon desselben, von Pros. Balth.
Schmitt, ist der einzige bildnerische Schmuck der
Fassade, in welcher der Zweck des Gebäudes vor-
trefflich ausgesprochen erscheint. Der edle Kops mit
dem Ausdruck hoheitsvoller Trauer hat etwas Ver-
söhnendes und Mildes und verbreitet die stille Zu-
versicht des christlichen Glaubens über die Eingangs-
pforte.
Unter den kleineren Grabdenkmälern wählen
wir jenes der Familie Ree, das der Künstler auf
einem Nürnberger Friedhof geschaffen (Abb. 598).
Es zeichnet sich durch Poesie und stimmungsvollen
Ernst, wie auch durch die Breite der Auffassung aus.
Gerade die feierliche Einfachheit des Ganzen weiß
die Bedeutung der Stätte trefflich zu verkörpern, die
aus diesen anspruchslosen Steinen viel überwältigender
redet, als aus so vielen prunkvollen Denkmälern.
Schmitz' Kirchenbauten geben ihm reiche Ge-
legenheit, sein Können auch in kunstgewerblicher
Richtung zu bethätigen. Verdankt ihm doch stets
auch das einfachste Detail liebevolle Ausbildung.
Unter den zahlreichen Ausstattungsgegenständen können
wir nur einiges herausgreifen, so den Altar der
schon erwähnten romanischen Klosterkirche in Würz-
burg, den parrach und Sohn in München vortreff-
lich ausgeführt haben. Wir geben ihn und das den
Tabernakel krönende Kreuz in den Abb. 60s—605.
Ein köstliches, von eingehendstem Studium der uns
aus alter Zeit erhaltenen Originale zeugendes Werk
ist die Monstranz, welche Professor Schmitz für die-
selbe Kirche entworfen; sie ist von C. Lortz in Würz-
burg ausgeführt worden (Abb. 600).
Größe und Ernst der Auffassung, die nach wür-
diger architektonischer Wirkung zielt und kleinliches
Detail vermeidet, sprechen auch aus diesen Arbeiten.
Trefflich unterstützt wurde S. bei der Ausstattung
romanischer Kirchen mehrfach durch die vorzüglichen
Arbeiten von Balth. Schmitt und parrach und Sohn
in München (vergl. die Engel und Altarleuchter,
Abb. 595 u. 602). Nicht immer ist der Meister im
stände, für solche Arbeiten selbst im Detail durch-
gearbeitete Entwürfe zu liefern; wir leben ja nicht
mehr im Zeitalter Neumanns, und seine Zeit ist
reichlich durch die Leitung der Bauarbeiten da und