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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 51.1900-1901

DOI Artikel:
Zimmermann, Ernst: Dekorative Kunst auf der Dresdener internationalen Kunstausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.7003#0383

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Dekorative Kunst auf der Dresdener internationalen Kunstausstellung.

so-t- Skizze zu einem Aussichtsturin von Jos. Schmitz, Nürnberg.

gegenüber, aus der die Stücfc sofort
an den Käufer abgegeben werden, ein
Versuch, der alle Anerkennung ver-
dient, wenn auch wohl für die Ver-
kaufsabteilung bisweilen eilte etwas
strengere Kritik am Platze fein dürfte.
Die reichste Abteilung ist unzweifel-
haft die keramische, die fast wie ein
Auszug aus der letzten Weltausstellung
erscheint, in der vor allenr als Neue-
rungen Scharvogels Bierkrüge uitd
Schmutz-Baudiß' treffliches Theefervice,
vielleicht das beste der ganzen mo-
dernen Richtung, in die Augen fallen.
Daneben finden sich Uletallarbeiten,
Schmuckgegenstände, Gläser, Leder-
arbeiten, Stickereien, Tapeten u. s. w.
in reichster stille, unter denen als
etwas besonders Neues und zugleich
Verdienstvolles Riemerfchmids Bestecke
mit zum erstenmal wieder charakter-
vollen Klingen und Zinken hervor-
gehoben feien. Von besonderem
Interesse ist die Ausstellung der von
Dresdener Künstlern entworfenen Klei-
der, die die Krefelder Bestrebungen
zur künstlerischen Reformierung der

seine Erfindungen sind itiemals TZpen. Sie stellen aristo-
kratische Einzelwesen vor, nie Ausgangspunkte für Gattungen,
wie sie die Waffe braucht. Etwas Phantastik steckt auch
in Gußmanns (Dresden) Ruhe- und Leseraum. Lebhafte
Farben mit gelbem Grundton, lebendige Ornamentik mit
der Schlangenlinie als Grundschema und leises Brunnen-
geplätscher erzeugen hier einen festlich frohen Eindruck, der
zwar nicht gerade im Wohnhause, desto mehr aber an
einer Stätte gesteigerten Lebensgefühls an: Platze fein dürfte.
Unmittelbar brauchbar erscheinen dagegen die übrigen
Zimmer, von denen zwei, der Salon des Wiener Architekten
Melichar und das Wohn- und Speisezimmer des Dresdener
Architekten Schaudt das Besondere haben, daß sie aus
Konkurrenzen hervorgegangen sind. Melichars Salon
atmet mit seinen zierlichen polierten Möbeln inehr Wiener
Eleganz, Schaudts Speisezimmer mit seiner schönen polz-
wirkung mehr deutsche Kraft und Gesundheit. Leider ist
die Anbringung der Ornamentik bei beiden nicht glücklich.
Lediglich auf polz- und Harbenwirkung ist dagegen das
letzte Zimmer, das anheimelnde Warteziinmer des Dres-
dener Architekten Kühne ausgegangen.

pinsichtlich der ins Unermeßliche anwachsenden Klein-
kunst hat man diesmal den Versuch einer Zweiteilung
gemacht. Einer Eliteausstellung steht eine Verkaufsabteilung

<505. Aussichtsturm in Reichenberg; erbaut von
Jos. Schmitz, Nürnberg.

SSS
 
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