DOI Artikel:
Roessler, Arthur: Moderne Münchener Exlibris-Zeichner
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7198#0051
Moderne Münchener Exlibris-Zeichner.
46 u. 47. Albert Melti.
einein Künstler speziell für ihn geschaffene Bucheignerzeichen
gegen solchen Schund in Tausch zu geben. Und wenn keine
der vergangenen Zeiten so viele Exlibris sah wie die unsere,
sah doch auch keine so viele schlechte. Es ist daher not-
wendig, immer wieder vor den wertlosen Exlibris zu warnen
und auf die Urheber künstlerischer Bibliothekzeichen zu ver-
weisen. Dies ist auch der Zweck der vorliegenden Pnbli-
kation, die den neuesten Blättern der modernen Münchener
Exlibriszeichner gewidmet ist. Denn es will mich
bedünken, daß zu der dritten Glanzperiode der
Exlibriskunst —■ die erste fällt in das f5. Jahr-
hundert nach Erfindung der Buchdruckerkunst, die
zweite in das {8. Jahrhundert, in die Zeit des Rokoko,
wo sie besonders in Frankreich zu schönster Blüte
gedieh —, zu der es in unseren Tagen kant, die
Münchener Künstler nicht wenig beigetragen haben.
Es sind hier bei einzelnen zwar allerlei fremde Ein
flüffe, zumal englische, bemerkbar, aber die meisten
Münchener Exlibriszeichner bewahrten sich deutsche
Eigenwüchsigkeit und erfreuen uns ebenso durch ihre
bunt spielende Phantasie, ihre Beherrschung der
künstlerischen Ausdrucksmittel, die Zweckmäßigkeit der
von ihnen gezeichneten Exlibris, wie auch durch die
besondere deutsche Art in der Auffassung und Dar-
stellung des persönlichen im Bibliothekzeichen, die
gleicherweise anmutig und kraftvoll zu sein ver-
mag. Bon künstlerisch wertgrädigen Exlibris kommen
dreierlei Arten in Betracht: heraldische, allegorische
(sog. „redende") und rein dekorative. Dem heutigen
modernen Geschmack gemäß, erfreuen sich die beiden
letztgenannten Arten besonderer Wertschätzung.
Da die Kenntnis des Zwecks und der Entwick-
lungsgeschichte des Exlibris vorausgesetzt wird, fällt
eine diesbezügliche Darlegung an dieser Stelle fort,
und kann zur Besprechung der neuen Blätter der
gegenwärtig bedeutendsten Münchener Exlibriskünstler
übergegangen werden.
48. Hans volkert.
46 u. 47. Albert Melti.
einein Künstler speziell für ihn geschaffene Bucheignerzeichen
gegen solchen Schund in Tausch zu geben. Und wenn keine
der vergangenen Zeiten so viele Exlibris sah wie die unsere,
sah doch auch keine so viele schlechte. Es ist daher not-
wendig, immer wieder vor den wertlosen Exlibris zu warnen
und auf die Urheber künstlerischer Bibliothekzeichen zu ver-
weisen. Dies ist auch der Zweck der vorliegenden Pnbli-
kation, die den neuesten Blättern der modernen Münchener
Exlibriszeichner gewidmet ist. Denn es will mich
bedünken, daß zu der dritten Glanzperiode der
Exlibriskunst —■ die erste fällt in das f5. Jahr-
hundert nach Erfindung der Buchdruckerkunst, die
zweite in das {8. Jahrhundert, in die Zeit des Rokoko,
wo sie besonders in Frankreich zu schönster Blüte
gedieh —, zu der es in unseren Tagen kant, die
Münchener Künstler nicht wenig beigetragen haben.
Es sind hier bei einzelnen zwar allerlei fremde Ein
flüffe, zumal englische, bemerkbar, aber die meisten
Münchener Exlibriszeichner bewahrten sich deutsche
Eigenwüchsigkeit und erfreuen uns ebenso durch ihre
bunt spielende Phantasie, ihre Beherrschung der
künstlerischen Ausdrucksmittel, die Zweckmäßigkeit der
von ihnen gezeichneten Exlibris, wie auch durch die
besondere deutsche Art in der Auffassung und Dar-
stellung des persönlichen im Bibliothekzeichen, die
gleicherweise anmutig und kraftvoll zu sein ver-
mag. Bon künstlerisch wertgrädigen Exlibris kommen
dreierlei Arten in Betracht: heraldische, allegorische
(sog. „redende") und rein dekorative. Dem heutigen
modernen Geschmack gemäß, erfreuen sich die beiden
letztgenannten Arten besonderer Wertschätzung.
Da die Kenntnis des Zwecks und der Entwick-
lungsgeschichte des Exlibris vorausgesetzt wird, fällt
eine diesbezügliche Darlegung an dieser Stelle fort,
und kann zur Besprechung der neuen Blätter der
gegenwärtig bedeutendsten Münchener Exlibriskünstler
übergegangen werden.
48. Hans volkert.