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Simon, Karl: Das Kaiser Friedrich-Museum in Posen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7198#0069
Das Aaiser Friedrich-Museum in Posen.
90.
kunstgewerbliche Sammlung hauptsächlich infolge des
Entgegenkommens der Direktion des Berliner Kunst-
gewerbemuseums reicher ausgestattet werden. Das
Streben ging hier dahin, die wichtigsten Typen
kunstgewerblicher Erzeugnisse zur Anschauung zu
bringen, Für Möbel war das natürlich nur in
beschränktem Maße möglich;
Hauptstücke sind darunter italie-
nische und niederdeutsche Truhen
und Truhenbretter, ein goti-
scher Stollenschrank, Danziger
Schränke und Möbel des
f8. Jahrhunderts. Besondere
Erwähnung verdient eine um-
fängliche Sammlung italienischer
und deutscher Plaketten, ein
Geschenk des bekannten Berliner
Kunstfreundes Haines Simon.
Für Keramik und Glas konnte
gleichfalls in ausgiebigerer Meise
gesorgt werden. Deutsche Krüge,
italienische Majoliken, chine-
sisches, Meißener und Berliner
Porzellan, englisches Steingut
sind in guten Proben ver-
treten. freilich fehlt trotzdem
noch viel, und es wird zunächst
nötig fein, die fühlbarsten Lücken
auf diesen Gebieten auszufüllen.
Es kann ja so wie so weniger
das Bestreben des Museums sein,
mit anderen und älteren Museen
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in der Erwerbung von Merken der großen alten
Kunst zu wetteifern. Dagegen gilt dies wohl
von der modernen Kunst, wo,
wie gesagt, einige glückliche Er-
werbungen bereits gemacht wor-
den sind. So kann es seine
Aufgabe: den Geschmack des
Publikums zu läutern und ihn
mit der modernen Kunst in Be-
ziehung zu setzen, von der
bisher nur erst recht wenig
nach Posen gedrungen ist, nach
seinen Kräften erfüllen.
In dieser Richtung ist auch
die Entsendung eines akade-
mischen Malers — des Berliners
Karl Ziegler —, der fein Atelier
im Museum hat, mit Freuden
zu begrüßen. Einmal hat er die
Aufgabe, die posener Zeichen-
lehrer zu fördern und dann die
allgemeineren, die künstlerischen
Potenzen in der Provinz zu ver-
mehren.
Selbstverständlich wird eine
pflege des modernen Kunstge-
werbes in ausgiebigstem Maße
nötig sein, und hier kann man
90—92. ch I. vriesIander.
so
90.
kunstgewerbliche Sammlung hauptsächlich infolge des
Entgegenkommens der Direktion des Berliner Kunst-
gewerbemuseums reicher ausgestattet werden. Das
Streben ging hier dahin, die wichtigsten Typen
kunstgewerblicher Erzeugnisse zur Anschauung zu
bringen, Für Möbel war das natürlich nur in
beschränktem Maße möglich;
Hauptstücke sind darunter italie-
nische und niederdeutsche Truhen
und Truhenbretter, ein goti-
scher Stollenschrank, Danziger
Schränke und Möbel des
f8. Jahrhunderts. Besondere
Erwähnung verdient eine um-
fängliche Sammlung italienischer
und deutscher Plaketten, ein
Geschenk des bekannten Berliner
Kunstfreundes Haines Simon.
Für Keramik und Glas konnte
gleichfalls in ausgiebigerer Meise
gesorgt werden. Deutsche Krüge,
italienische Majoliken, chine-
sisches, Meißener und Berliner
Porzellan, englisches Steingut
sind in guten Proben ver-
treten. freilich fehlt trotzdem
noch viel, und es wird zunächst
nötig fein, die fühlbarsten Lücken
auf diesen Gebieten auszufüllen.
Es kann ja so wie so weniger
das Bestreben des Museums sein,
mit anderen und älteren Museen
l‘nn JA<A v«iliuw»4'iu " ' ———
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in der Erwerbung von Merken der großen alten
Kunst zu wetteifern. Dagegen gilt dies wohl
von der modernen Kunst, wo,
wie gesagt, einige glückliche Er-
werbungen bereits gemacht wor-
den sind. So kann es seine
Aufgabe: den Geschmack des
Publikums zu läutern und ihn
mit der modernen Kunst in Be-
ziehung zu setzen, von der
bisher nur erst recht wenig
nach Posen gedrungen ist, nach
seinen Kräften erfüllen.
In dieser Richtung ist auch
die Entsendung eines akade-
mischen Malers — des Berliners
Karl Ziegler —, der fein Atelier
im Museum hat, mit Freuden
zu begrüßen. Einmal hat er die
Aufgabe, die posener Zeichen-
lehrer zu fördern und dann die
allgemeineren, die künstlerischen
Potenzen in der Provinz zu ver-
mehren.
Selbstverständlich wird eine
pflege des modernen Kunstge-
werbes in ausgiebigstem Maße
nötig sein, und hier kann man
90—92. ch I. vriesIander.
so