Architektur und Runstaewerbe ouf der Weltausstellung in St. Louis.
\22. Schlafzimmer von p, Ecke, Schmidt & Co., München.
Behandlung der Wände mit Heller Leistenteilung auf
mattfarbiger Bespannung könnte nicht besser gewählt
sein. Der dreiteilige Raum der unter Scolas Lei-
tung stehenden österreichischen Fachschulen mit seiner
braungrünen Gesamtwirkung spricht bei weitem nicht
so an und erscheint trotz der Schönheit und Gediegen-
heit eher etwas rückschrittlich. Was mag wohl diesen
verdienstvollen Leiter veranlaßt haben, in der Tr-
neucrungsarbeit ein so langsames Tempo einzu-
schlagen?
Die mit Oberlicht versehenen Bildersäle des
österreichischen Hauses haben teilweise eine bedeutsame
künstlerische Ausstattung erhalten. Den hagenbund-
saal von Prof. Urban zieren reiche, in verschiedenen
Bronzetechliiken hergestellte Türen. — Bon großer
Schlichtheit ist Berndts Bildersaal mit cremefarbigen
Wänden und glatter holzarbeit.
Aus einem ziemlich tiefen Niveau steht der
belgische Pavillon. Diese Art von Ausstellungs-
architektur muß als überwunden betrachtet werden,
auch wenn das Ganze als eine private Spekulation
auftritt. Wie ganz anders spricht uns die Nach-
bildung einer vornehmen Residenz des chinesischen
Dauses an! Ts besteht in einem ummauerten Hof,
in welchem drei sehr reizvolle und reichverzierte
Räume mit zierlichen Borhallen eingebaut sind.
Italien zeigt sich in einem Billenbau, der
schon in seinem Äußeren so viel plastischen Schmuck
trägt, daß man gar nicht versucht wird, das Innere
zu betreten.
Wie ein fremder ernster Gast nimmt sich das
von Top 6c Stuardson errichtete Administration
Building aus. Ts ist der hauptbau der Universität
von St. Louis, dein ein werkwürdiges Schicksal die
Pflicht auferlegt hat, in den ersten Jahren seines
Bestehens der Weltausstellung zu dienen. Professoren
und Studenten müssen sich einstweilen noch in den
alten Bauten bequemen. Im Tudorstile durch-
geführt, zeigt sich die Universität als ein Backstein-
rohbau mit sparsamer hausteinverwendnng.
U7it einer berechtigten Neugierde wird der
Ausstellungsbesucher nach der amerikanischen
Raumkunst fahnden! hier ist nun eine Quelle
der Enttäuschung: wir finden sie nicht vertreten,
und es ist vielleicht gut, daß es so ist, denn sie
hat uns nichts historisches zu bringen, und sie ist
in ihren neuen Leistungen rückständig. Ganz ver-
einzelt erscheint der „Quaker Shop" im Gewirre
\22. Schlafzimmer von p, Ecke, Schmidt & Co., München.
Behandlung der Wände mit Heller Leistenteilung auf
mattfarbiger Bespannung könnte nicht besser gewählt
sein. Der dreiteilige Raum der unter Scolas Lei-
tung stehenden österreichischen Fachschulen mit seiner
braungrünen Gesamtwirkung spricht bei weitem nicht
so an und erscheint trotz der Schönheit und Gediegen-
heit eher etwas rückschrittlich. Was mag wohl diesen
verdienstvollen Leiter veranlaßt haben, in der Tr-
neucrungsarbeit ein so langsames Tempo einzu-
schlagen?
Die mit Oberlicht versehenen Bildersäle des
österreichischen Hauses haben teilweise eine bedeutsame
künstlerische Ausstattung erhalten. Den hagenbund-
saal von Prof. Urban zieren reiche, in verschiedenen
Bronzetechliiken hergestellte Türen. — Bon großer
Schlichtheit ist Berndts Bildersaal mit cremefarbigen
Wänden und glatter holzarbeit.
Aus einem ziemlich tiefen Niveau steht der
belgische Pavillon. Diese Art von Ausstellungs-
architektur muß als überwunden betrachtet werden,
auch wenn das Ganze als eine private Spekulation
auftritt. Wie ganz anders spricht uns die Nach-
bildung einer vornehmen Residenz des chinesischen
Dauses an! Ts besteht in einem ummauerten Hof,
in welchem drei sehr reizvolle und reichverzierte
Räume mit zierlichen Borhallen eingebaut sind.
Italien zeigt sich in einem Billenbau, der
schon in seinem Äußeren so viel plastischen Schmuck
trägt, daß man gar nicht versucht wird, das Innere
zu betreten.
Wie ein fremder ernster Gast nimmt sich das
von Top 6c Stuardson errichtete Administration
Building aus. Ts ist der hauptbau der Universität
von St. Louis, dein ein werkwürdiges Schicksal die
Pflicht auferlegt hat, in den ersten Jahren seines
Bestehens der Weltausstellung zu dienen. Professoren
und Studenten müssen sich einstweilen noch in den
alten Bauten bequemen. Im Tudorstile durch-
geführt, zeigt sich die Universität als ein Backstein-
rohbau mit sparsamer hausteinverwendnng.
U7it einer berechtigten Neugierde wird der
Ausstellungsbesucher nach der amerikanischen
Raumkunst fahnden! hier ist nun eine Quelle
der Enttäuschung: wir finden sie nicht vertreten,
und es ist vielleicht gut, daß es so ist, denn sie
hat uns nichts historisches zu bringen, und sie ist
in ihren neuen Leistungen rückständig. Ganz ver-
einzelt erscheint der „Quaker Shop" im Gewirre