Architektur und Kunstgewerbe auf der Weltausstellung in 5t. Louis.
\72. Musik- und Festsaal, von !serm. Billing, Karlsruhe. Ausgeführt von 3. £• P cter, thofmöbelfabrik, Karlsruhe.
Gemälde von A. Groh, Karlsruhe.
Viele der in der deutschen Abteilung enthaltenen
Zimmer begnügen sich mit Wandtäfelungen, bei
denen die Holzart in ihrer natürlichen Farbe oder
in lasiertem Zustand zu Wort kommt. Die oberen
Wandteile und Decken bleiben mit Vorliebe glatt
und weiß. So ist dies auch in Läugers Zimnter
(20), einem der wenigen, die in Amerika eitlen
Käufer gefunden haben (Abb. 1(65 ff).
Die durchaus einfach gehaltene Eichenholz-
täfelung zeigt einen Wtinimalaufwand von Profi-
lierung. Langgestreckte Sofas, mit Hellem Schweins-
leder überzogen, umgeben insbesondere deil behag-
lichen Fensterplatz. Die Uhr ist auch hier eingebaut.
Läugers keramische Künstlerschaft zeigt sich bei den:
gemütlicheil Feuerplatz, bei den Fließen des Wand
brunnens in grauem Marmor und in den bescheiden
auftretenden Einzelgefäßen. Vortrefflich eingefügt
sind Dills Wandbilder. Sie bilden einen wichtigen
Ton in dem Stinlnlungsakkord dieses Raumes.
Durch die Fülle der in ihm aufgestellten Gegen-
stände verschiedener Art hat Spindlers Zntarsia-
ziinmer (2() an wohnlichem Eindruck verloren.
Spindlers Stellung als Meister auf denl Gebiet der
Zntarsia in Naturhölzern bleibt unbestritten, wie der
ausgezeichnete ringsumlaufende Landschaftsfries deut-
lich bekundet. Die starken Unterschiede im bfalzton
der Paneele und Leisten möchte man gemildert, den
liefen Waildton über dem polz leichter gehalten
sehen (Abb. {73).
Auf der Gstseite des pofes liegen die Räume
(29 und 28), welche über das kunstgewerbliche
Schaffen Badens und Württembergs Auskunft
geben.
Mit großein Geschick hat pofsacker — der
Katalog gibt den Namen Dietsche an — das
Gemach (29) so ausgestattet, daß es die Vielheit der
Einzelleistungen in sich aufnehmen konnte, ohne den
Charakter des Wohnraumes zu verlieren. Als
„Empfangsraum eines Kunstsammlers" oder „Samm-
lung eines Kunstfreundes" würde die Räumlichkeit
wohl am passendsten bezeichnet. Man gewinnt
einen erfreulichen Einblick in die Regsamkeit des
97
\72. Musik- und Festsaal, von !serm. Billing, Karlsruhe. Ausgeführt von 3. £• P cter, thofmöbelfabrik, Karlsruhe.
Gemälde von A. Groh, Karlsruhe.
Viele der in der deutschen Abteilung enthaltenen
Zimmer begnügen sich mit Wandtäfelungen, bei
denen die Holzart in ihrer natürlichen Farbe oder
in lasiertem Zustand zu Wort kommt. Die oberen
Wandteile und Decken bleiben mit Vorliebe glatt
und weiß. So ist dies auch in Läugers Zimnter
(20), einem der wenigen, die in Amerika eitlen
Käufer gefunden haben (Abb. 1(65 ff).
Die durchaus einfach gehaltene Eichenholz-
täfelung zeigt einen Wtinimalaufwand von Profi-
lierung. Langgestreckte Sofas, mit Hellem Schweins-
leder überzogen, umgeben insbesondere deil behag-
lichen Fensterplatz. Die Uhr ist auch hier eingebaut.
Läugers keramische Künstlerschaft zeigt sich bei den:
gemütlicheil Feuerplatz, bei den Fließen des Wand
brunnens in grauem Marmor und in den bescheiden
auftretenden Einzelgefäßen. Vortrefflich eingefügt
sind Dills Wandbilder. Sie bilden einen wichtigen
Ton in dem Stinlnlungsakkord dieses Raumes.
Durch die Fülle der in ihm aufgestellten Gegen-
stände verschiedener Art hat Spindlers Zntarsia-
ziinmer (2() an wohnlichem Eindruck verloren.
Spindlers Stellung als Meister auf denl Gebiet der
Zntarsia in Naturhölzern bleibt unbestritten, wie der
ausgezeichnete ringsumlaufende Landschaftsfries deut-
lich bekundet. Die starken Unterschiede im bfalzton
der Paneele und Leisten möchte man gemildert, den
liefen Waildton über dem polz leichter gehalten
sehen (Abb. {73).
Auf der Gstseite des pofes liegen die Räume
(29 und 28), welche über das kunstgewerbliche
Schaffen Badens und Württembergs Auskunft
geben.
Mit großein Geschick hat pofsacker — der
Katalog gibt den Namen Dietsche an — das
Gemach (29) so ausgestattet, daß es die Vielheit der
Einzelleistungen in sich aufnehmen konnte, ohne den
Charakter des Wohnraumes zu verlieren. Als
„Empfangsraum eines Kunstsammlers" oder „Samm-
lung eines Kunstfreundes" würde die Räumlichkeit
wohl am passendsten bezeichnet. Man gewinnt
einen erfreulichen Einblick in die Regsamkeit des
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