Das Franziska-Andrassy-Mausoleuni in Arasziia-lsorka-väralja.
208 — 2^0. Mausoleum Andrässy. Architekt Rich. Berndl, München. Innenansicht; Masken an den Zypressenkübeln,
modelliert und in Kupfer getrieben von A. v. Mayerhoser.
Entstehung auch der Erbauer des Andräsfy-Mau-
soleums verflochten istp) wohl begreiflich ist. Wer !
die ravennatischen Kirchenbauten mit empfänglichem
Kerzen besucht und sich in ihre Stimmung versenkt
hat, der begreift, warum man ihnen, trotz — oder
vielleicht (unbewußt) wegen des unbeholfenen, er-
starrten Details, gerade für Grabesbauten vorbild-
liche Bedeutung eingeräumt hat.
Und doch kann das Mausoleum als eilte durch-
aus selbständige Arbeit angesehen werden. Seine
Außenseite — ganz aus Sösfuter Kalkstein ausgeführt,
der gelblich weiß, aber hinsichtlich klärte und Struktur
dem Muschelkalk sehr ähnlich ist — ist mit Absicht
schlicht gehalten; sieht man vom Portal ab, so
bleiben nur die teppichartigen Musterungen auf dem *)
*) Berndl war als städtischer Baubeamter ganz besonders
bei der Detaillierung der Bauten des westlichen (Mosacher)
Friedhofs beteiligt.
unteren Drittel der basislosen Säulen und das Orna-
ment in der großen pohlkehle unter dem Gesims,
in welcher die Säulen ohne Kapitell verschwinden.
Die Ornamentierungen sind in leichten Tönen gefaßt
und teilweise vergoldet, ebenso die Torwächter an
den beiden Seiten der Eingangstreppe. Das gräf-
liche Wappen über der Türe ist in lebhafteren Farben
behandelt. Die ausschließliche perrschaft der wage-
rechten und senkrechten Linien prägt dem Portal
unabweisbar den Charakter des Ernstfeierlichen auf,
der auch den wappenhaltenden Adlern und den sie
begleitenden fackelsenkenden Genien aufgezwungen ist.
Die Konzentrierung des äußeren Schmucks auf das
Portal, wozu auch die prächtigen, getriebenen Löwen-
köpfe auf den eisernen, kupferbeschlagenen, z. T. ver-
goldeten Türflügeln und die bunt verglasten Ober-
lichtfenster zu zählen sind — bereitet würdig auf den
Besuch des Heiligtums vor.
ns
208 — 2^0. Mausoleum Andrässy. Architekt Rich. Berndl, München. Innenansicht; Masken an den Zypressenkübeln,
modelliert und in Kupfer getrieben von A. v. Mayerhoser.
Entstehung auch der Erbauer des Andräsfy-Mau-
soleums verflochten istp) wohl begreiflich ist. Wer !
die ravennatischen Kirchenbauten mit empfänglichem
Kerzen besucht und sich in ihre Stimmung versenkt
hat, der begreift, warum man ihnen, trotz — oder
vielleicht (unbewußt) wegen des unbeholfenen, er-
starrten Details, gerade für Grabesbauten vorbild-
liche Bedeutung eingeräumt hat.
Und doch kann das Mausoleum als eilte durch-
aus selbständige Arbeit angesehen werden. Seine
Außenseite — ganz aus Sösfuter Kalkstein ausgeführt,
der gelblich weiß, aber hinsichtlich klärte und Struktur
dem Muschelkalk sehr ähnlich ist — ist mit Absicht
schlicht gehalten; sieht man vom Portal ab, so
bleiben nur die teppichartigen Musterungen auf dem *)
*) Berndl war als städtischer Baubeamter ganz besonders
bei der Detaillierung der Bauten des westlichen (Mosacher)
Friedhofs beteiligt.
unteren Drittel der basislosen Säulen und das Orna-
ment in der großen pohlkehle unter dem Gesims,
in welcher die Säulen ohne Kapitell verschwinden.
Die Ornamentierungen sind in leichten Tönen gefaßt
und teilweise vergoldet, ebenso die Torwächter an
den beiden Seiten der Eingangstreppe. Das gräf-
liche Wappen über der Türe ist in lebhafteren Farben
behandelt. Die ausschließliche perrschaft der wage-
rechten und senkrechten Linien prägt dem Portal
unabweisbar den Charakter des Ernstfeierlichen auf,
der auch den wappenhaltenden Adlern und den sie
begleitenden fackelsenkenden Genien aufgezwungen ist.
Die Konzentrierung des äußeren Schmucks auf das
Portal, wozu auch die prächtigen, getriebenen Löwen-
köpfe auf den eisernen, kupferbeschlagenen, z. T. ver-
goldeten Türflügeln und die bunt verglasten Ober-
lichtfenster zu zählen sind — bereitet würdig auf den
Besuch des Heiligtums vor.
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