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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 55.1904-1905

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7198#0185

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Kleine Nachrichten.

5((. Blumentöpfe ans Fein-Steinzeug von I. S. Scharvogel. (Ungef. V5 der wirkl. Gr.)

haben, wobei manche Stücke — z. B. Silberteller —
gleich in einer größeren Anzahl hergestellt und dann
dem Auftraggeber gegen Bezahlung ausgehändigt
wurden. (Es war gewiß berechtigt, daß das im
Daseinskampf stehende Kunsthandwerk sich dagegen
auflehnte, daß die vom Staat zu andereit Zwecken
gewährten Produktionserleichterungen dazu miß-
braucht werden, den unter schwierigeren Verhältnissen
Arbeitenden Konkurrenz zu machen.

Bei dem Ansturin auf die Lehrwerkstätten an
Kunstgewerbeschulen wurde aber vielfach übersehen,
daß diese Schulen auf manchen Gebieten nur dann
erfolgreich ihre Lehraufgaben erfüllen können, wenn
die Schüler wirkliche, aus dem Tagesbedürfnis her-
vorgegangene Aufgaben auch praktisch lösten, daß
also die (Erzeugung kunstgewerblicher Gegenstände das
Ziel mancher Hachklassen sein muß. Diesen Stand-
punkt nimmt auch der Minister in seinem (Erlaß
ein. (Es heißt darin: „Das Wesen der Kunst-
gewerbeschule bedingt cs, daß in der Werkstätte die
künstlerische Unterweisung mit der technischen pand
in pand geht. Die Schüler haben daher in der
Regel ihre eigenen (Entwürfe auszuführen." Um
etwaigem Mißbrauch der freien Werkstattbenutzung ic.
zu steuern, führt der (Erlaß aus: „Die in Schulwerk-
stätten erzeugten Gegenstände dürfen nicht in einer
Weise veräußert werden, daß daraus dem Handwerk
oder der Industrie ein Wettbewerb erwächst. Sie
können den Anfertigern gegen entsprechenden (Entgelt,
der zum mindesten die Materialkosten zu deckeil hat,
überlassen, der Schulsammlung einverleibt oder an-
deren Anstalten für deren Sammlungen oder als
Unterrichtsmaterial gegen (Ersatz der Selbstkosten ab-
getreten werden. Soll eine Veräußerung zu anderen
als den vorerwähnten Zwecken stattfinden, so ist diese
nicht unter dem Marktwert zulässig und bedarf der
Genehmigung der Schulvorstände (Kuratorien)."

Damit können sich unseres (Erachtens diejenigen
zufrieden geben, welche die Befürchtung hegten, die
Kunstgewerbeschulen bzw. dereil Lehrwerkstätten köilnten
sich zu unliebsamen Konkurrenzanstalten auswachsen.

ie sechste Internationale Ruustausstellung in
Venedig, M)5, dauert vom 22. April bis
3\. Oktober. Sie will eine numerisch kleine, aus-
erlesene Sammlung von Werken bieten, wobei jeder
Bestrebung und jeder Technik Spielraum gelassen
bleibt. Der Besuch der Ausstellung ist durch Reise-
vergünstigungen erleichtert, insofern als die zu bedeu-
tend herabgesetzten Preisen an den (Eisenbahnschaltern
der Grenzstationen zu erlangenden Tour- und Re-
tourfahrkarten gleichzeitig das Recht zum freien (Ein-
tritt in die Ausstellung auf die Dauer ihrer Gültig-
keit in sich schließen.

aß die deutschen Raume der St. Louis-Welt-
ausstellung von dem (Eigentümer des größten
New Parker Warenhauses — Wannemaker — ge-
kauft worden, wie die Tagespresse meldete, beruht
aus einem Irrtum — oder auf Reklame.

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pur ciu Rcalschulgebaude in Erlangen cinschließ-
O lich Turnhalle und Direktorswohnung schreibt
der dortige Magistrat einen Wettbewerbs aus. Der
Bau kommt auf eine spitzwinkelige Straßenecke zu
stehen und darf bis zu 220000 RI. kosten. Das
Bauprogranun enthält keine außergewöhnlichen For-
derungen. An Zeichnungen werden u. a. verlangt:

i) Wettbewerbe werden stets an dieser Stelle bekannt gegeben; über die
jeweils in Schwebe befindlichen Wettbewerbe gibt der Wettbewerb - Aalender
anf Seite 2 des Anzeigenteils Aufschluß. Soweit die Programme bei der
Redaktion eingelaufen sind, liegen sie auf dem Sekretariat des Bayer. Aunst-
gewerbevereins zu München zur Einsichtnahme durch die Vereinsmitglieder
auf; in diesem Fall ist die betr. Tertnotiz am Schlüsse stets mit einem * versehen.

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