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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 55.1904-1905

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Chronik des Bayerischen Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.7198#0276

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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereiiis.

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Aus dem Wettbewerb betr. Lerkomer-Preis, zu welchem
2S Entwürfe einliefen, ging Ernst Riegel als Sieger hervor.

Mochenverfammkungen.

(Bericht über den neunzehnten Abend im nächsten kfeft.)

Zwanzigster Abend — den \8. April — Lehrlings-
Preisverteilung und Schlußfeier. Zum Fest der Lehr-
linge und zum Abschluß der Winter-Wochenversammlungen war
der große Vereinssaal durch Hausverwalter Mitteldorf wieder
auf ganz neue Weife herausgeputzt worden; große grüne Kranz-
friefe, mit elektrischen Glühlampen besetzt, umspannten den
Raum, in welchem zahlreiche Vereinsmitglieder sowie An-
gehörige der Lehrlinge alle Plätze besetzt hielten. Der ;. Vor-
sitzende, Hofjuwelier Merk, begrüßte die versammelten, worauf
unter den Klängen eines Marsches und unter Führung von
Hofgoldschmied Th. Heiden die Lehrlinge eintraten und sich
dem Vorstandstisch gegenüber aufstellten. Der Vorsitzetide er-
wähnte kurz die Geschichte unserer seit ;8S8 bestehenden Lehr-
lingspreise und das Anwachsen der Stiftungsgelder dafür, —
und verkündigte alsdann, daß dieses Mal Lehrlinge gemeldet
waren, von denen zwei zurückgetreten sind, und daß den übrigen
Lehrlingen Preise zuerkannt werden konnten, deren Ver-
teilung alsbald vor sich ging; die Preise bestanden in Geleits-
briefen, in Geldgeschenken von ;o bis 30 M. und fachlichen
Druckwerken; außerdem erhielt jeder Lehrling ein Skizzenbuch.
(Wir nennen im folgenden nach den Namen der Lehrlinge in
Klammern stets die Lehrlingsarbeit und den Namen des Lehr-
meisters; einige der Arbeiten, die sämtlich für einige Wochen im
Gberlichtsaal ausgestellt wurdet,, sind in den Abb. 489—494 zur
Darstellung gelangt). Es erhielten Preise: Eug. Klingenbeck
aus Mainburg (in Kupfer getriebener Wandbrunnen, Abb. 490 —
bei Wilhelm & Co.), — Konrad Deininger aus München
(Salonschränkchen — bei Kunstschreinermeister Friedr. Hoefner),

— Faver Dittmann aus Nabburg (in Eisen geschmiedeter
Handtuchhalter, Abb. -(92 u. 493 — bei Hosschlossermeister Jos.
Frohnsbeck), — Jos. Hemmerle aus München (Anhänger in
Gold — bei Gebr. Hemmerle, Juweliere), — Karl Höbel aus
München (eiserner Türdrücker mit Schloßschild — bei G. K.
König, Hosschlossermeister),— Jos. Winhart aus München (in
Kupfer getriebener Wandbrunnen, Abb. 49; — bei Ignaz Win-
hart 6c Co., Metallwarenfabrik), — Karl Fenzl aus München
(Damenschreibtisch — bei Schneller, Kunstschreinermeister), —
Dtto Kerf au aus München (in Kupfer getriebener Palmkübel,
Abb. 491* — bei Wilhelm & Co.), — Matth. Killermann aus
München (Nähtischchen — bei Kunstschreinermeister Karl Haus-
mann), — Ernst Schlennert aus Treuchtlingen (Mantelschließe

— bei Emil Blachian, Goldschmied), — Karl Ettenberger
aus München (Bücherschrank, Abb. 989, ■— bei Karl Steger,
Kunstschreinermeister), .•—• Jos. Steingaßer aus München
(Nachbildung eines gotischen Wappens in Glasfassung —• bei
Glasmaler Alois Staudinger), — Aug. Weigel aus München
(in Eisen geschmiedetes Glockengehäuse — bei Alois Birner,
Kunstschlossermeister), — Andreas Striegl aus München
(Kasette in Eisen und Messing — bei Gottf. Sturm, Kunst-
schlosser), — Joseph wenzl aus Lgglfing, — bei Jof. Frohns-
beck), -— Rich. Heckmann aus München (schmiedeisernes
Truhenbeschläg, — bei Karl Wildhagen).

-(89. Bücherschrank. Lehrlingsarbeit von Karl Ettenberger
bei Karl Steger, München.

Warme Worte der Anerkennung richtete alsdann der
Vorsitzende an die Lehrlinge, indem er sie mahnte, die jetzt er-
rungene Freiheit richtig zu gebrauchet!; jetzt, da sie auf eigenen
Füßen stehen müßten, in den allgemeinen Wettbewerb einträten,
sollten sie sich stets vor Augen halten, daß nur der, der tüchtig
arbeite, durchkomme. Redner schloß diesen Teil seiner Ansprache
mit der Aufforderung an die Lehrlinge, auch dem Kunstgewerbe-
verein treu zu bleiben. — Darauf nahm er die Gelegenheit
wahr, den Freunden des Vereins, den städtischen und staatlichen
Behörden, den allerhöchsten Herrschaften zu danken, und er
schloß mit eitlem freudig erwiderten „Hoch" aus den hoch-
verehrten Protektor des Vereins, den prinzregenten. —

Während des Mahles, das hierauf den Lehrlingen ge-
boten wurde, brachte einer der letzteren — Jos. Hemmerle —
dem verein den Dank der Lehrlinge in einer kurzen Ansprache
dar, die mit einem „Hoch" aus den verein ausging. Als dann
später Lithograph Zenkert dem Vorsitzenden für die treffliche
Leitung des Vereins gedankt hatte, suchte der Vorsitzende dieses
Verdienst für sich abzulehnen und sprach die Hoffnung aus,
daß man in Zukunft sagen könne, der ganze Verein habe selbst
an seinem Fortkommen mitgeholsen. — Für gesellige Unter-
haltung war reichlich gesorgt; neben der „Hauskapelle" zeich-
neten sich durch musikalische und deklamatorische Vorträge die
Herren Trunk, Kurringer und Bradl besonders aus.

Runst und Handwerk 55. Iabrg. Heft 9.

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