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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 55.1904-1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.7198#0332

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Unsere Bilder.

beiden ersten — Abb. 596
bis 599 — verdanken ihren
Ursprung dem vom Aunst-
gewerbeverein ausgeschrie-
benen Wettbewerb (vgl.

5. s99, 25 ^ u. 257 in den
Heften 7, 8 u. 9), bei wel
chem Riegels Entwürfe
beim Preisgericht die meiste
Anerkennung fanden, wes-
halb ihr Verfertiger mit
der Ausführung der Mün-
chener Ehrengabe betraut
wurde (597 — 599). Die
Aürze der zur Verfügung
flehenden Zeit machte die
Beiziehung von Hilfskräften
notwendig, die Riegel in
der Firma Zier Hut Sc
Arieger fand. Die große
Fruchtschale besitzt einen röt-
lich-grauen Marmorsockel,
in dessen oberer Fläche das
Münchener Stadtwappen
eingemeißelt ist. Den Sockel
umfassen Metallringe; aus
deren oberem erheben sich
vier breite flache Füße als
Stütze des Schalenrandes,
der die Inschrift trägt: Zur
Herkomer = Aonkurrenz
^905 — gewidmet von
der — Stadt München.

Diese flachen Füße, welche
durch ihr harmonisches An-
schmiegen an Sockel und
Schale diese beiden Teile
so ansprechend verbinden,
rücken das Ganze in seiner Erscheinung gewissen
altetruskischen Ton- und Bronzegefäßen nahe, zumal
auch die Behandlung des Metalls (Filigran, Fassung
der Steine, Treibarbeit) den alten, ursprünglichsten und
darum natürlichsten Techniken entspricht. Die ganze
Schale samt Füßen und Ringen ist vergoldet, die Füße
selbst sind mit großen Türkisen besetzt.

Zu den: oben genannten Wettbewerb hatte
Ed. Beyrer das Modell eines „Autlers" eingesandt,
das so viel Anklang fand, daß der bayerische Auto-
mobilklub für die von ihm beabsichtigte Ehrengabe
dem Aünstler den Auftrag gab, die Statuette —
patinierte Bronze auf weiß-violettem Marmorsockel —
auszuführen (Abb. 596). Dem vom Aaufhaus Gber-
pollinger anläßlich der Automobilwoche f905 in

so;.

Automobilpreis; entworfen und ausgeführt von kfubert lherkomer;
Ehrengabe des Künstlers. (Höhe mit Marmorsockel 75 cm.)

München dem Münchener Motorradfahrerverein ge-
stifteten Pokal (Abb. 600) liegt die Gestalt einer
Automobil-Huppe zugrunde. Die Ausführung er-
folgte nach Entwurf des Architekten Franz Habich
(der seinerzeit bei dem Bau des Aaufhauses an
leitender Stelle tätig war) durch Hofgoldschmied
Theod. Heiden, in vergoldetem Silber mit Edelsteinen.

Ein weiterer Preis wurde von Hubert Her-
komer gestiftet, der — selbst ein begeisterter An-
hänger des Automobilsports — dein Gedanken des
preiswettfahrens in idealster Weise selbst Gestalt lieh:
das Dahinsausen des Fahrzeugs, das Aufwirbeln des
Staubes, der scharfe Auslug Merkurs, der die Rolle
des Chauffeurs übernommen hat und den Preis-
kranz als Steuerrad zu benutzen scheint usw.
 
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