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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 55.1904-1905

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Gmelin, L.: Leonhard Romeis
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https://doi.org/10.11588/diglit.7198#0343

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Leonhard Romeis f.

Unter stetiger Berück-
sichtigung ihrer Bestim-
mung sind die einzelnen
Räume dieses Baues bald
reicher, bald einfacher durch-
gebildet; Romeis war hier-
in der glücklichen Lage, daß
sein Bauherr ihn nicht allein
nicht drängte, sondern ihnr
Zeit und Muße zur völligen
Ausreifung seiner Gedanken
ließ. Pier bewegte er sich
auf demjenigen Gebiet, dem
er nicht nur seine volle
Neigung, sondern auch das
umfassendste Verständnis
entgegenbrachte, demjeni-
gen der Innenausstattung;
die Aufgabe wurde durch
den leisen Zwang, in dem

6(4. Turmzimmer im fjaufe Liebig in Frankfurt a. M.; von st Leonh. Romeis.

für das Schaffen Romeis' besonders bezeichnenden
Räumen wir eine kleine Anzahl im Bilde vorführen
können (Abb. 6^—620). Der vor Jahresfrist ver-
storbene Bauherr hat den musealen Inhalt seines
Hanfes dein Museum zu Reichenberg in Böhmen, das
paus selbst aber der Stadt Frankfurt zu Museums-
zwecken vermacht, was allerdings erst nach dem Ab-
leben der unmittelbaren Erbin zur Wirkung kom-
men wird.

6\5. Rüche im kjaufe Liebig in Frankfurt a. ITT.; von f Leonh. Rom eis.

Wohngebäude doch auch
den Bedürfnissen eines Mu-
seums etwas Raum zu
geben, nur um so reizvoller. Grenzen in den Geld-
mitteln und in der Lieferzeit schien es nicht zu geben
und so währte die Ausführung des ganzen Baues rund
^ Jahre (T, 888—(st02). Münchener Künstler und
Kunsthandwerker waren stark daran beteiligt, u. a. die
Bildhauer pruska (Treppengeländer, Abb. 6(8),
Enderle (Steinreliefs), Schild Horn (Schnitzereien),
Alois Müller (Portal), Bader (verschiedene Mo-
delle), — die Stukkateure Maile & Blersch, Barth

6c T o., — Steinmctzmcister
Lallinger und das Mar-
morwerk Kiefer in Kie-
fersfelden, — Möbelfabri-
kanten und Kunsttischler
M. F ritz sch e, Enzens
b erg er, — Kunstschlosser
Birner.

Seiner Vorliebe für die
deutsche Renaissance folgte
Roineis nicht nur bei fast
allen Wohnbauten, deren
er eine ziemliche Reihe aus-
zuführen hatte, sondern er
blieb ihr auch bei nicht-
kirchlichen Monumental-
bauten treu, so bei dem
Neubau zur weiblichen Ab -
teilung der Kunstgewerbe-
schule (Abb. 622—62^),
bei dem Entwurf zum neuen

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