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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 23.1888

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723

Sammlungen und' Ausstellungen. — Vermischte Nachrichten. — Vom Kunstmarkt.

724

den Architekten Hermann von der Hude und Julius
Hennicks in Berlin, dem Maler Max Koner in Berlin,
dem Nadirer Fritz Krostewitz in Wien, dem Maler Walter
Leistikow in Berlin, dem Maler A. Normann in Berlin,
dem Bildhauer Rudolf Pohle in Berlin, dem Maler Karl
C. Schirm in Breslau, dem Maler William Aug. Shade
in Rom, dem Maler Christian Speyer in Miinchen.

2^2 Profcssor Rudolf Stang hat sür seine Leistungen
auf dem Gebiete der Kupferstecherkunst, iusbesondere für den
Stich nach Levnardo da Vinci's Abendmahl, von Kaiser
Wilhelm II.. die große goldene Medaille erhalten.

Lammlungen und Ausstellungen.

—n. Jm Haag wurde vor kurzem eine kunstgewerbliche
Ausstellung eröfsnet, die durch die zu derselben herge-
liehenen Gegenstände aus früheren Jahrhunderten besonders
interessant ist. Bemerkenswert sind vvrzugsweise die Schnitz-
arbeiten in Holz, Gold- und Silberarbeiteu, gewebte Tep-
viche und Delfter Fayencen. Auch ganze Zimmer- und
Wohuungsausstattungsn aus dem 16. und 17. Jahrhundert
sind aufgestellt.

Vermischte Nachrichten.

— z-. Der akademische Rat in Dresdcn, welcher sür
nächstes Jahr den Zinsertrag der Stiftung eines Kunst-
freundes zur Besörderung der Frescvmalerei zu vergeben
hat, fvrdert die Kunstfreunde des Köuigreichs Sacysen, Lhü-
ringens und Anhalts, auf, welche in ihrer Behausung eine
Wand geschmückt haben wollen, sich bis zum I. November
jchriftlicy zu melden, und zwar untcr Angabe des gewünsch-
ten Gegenstandes (Figurenbild, Landschaft, Dekoration), der
Größe, Gestalt und Lage des Raumes und der Wandfläche,
svwie des etwa zu gewährenden Zuschusses, falls die Arbeit
grvßeren Umsauges sein sollte. Die Kosten für die Vor-
bereitung der Wandfläche, Herstellung der Gerüste und Be-
schaffuug derartiger Requisiten hat der Besitzer des Gebäudes
zu trageu.

»s» Z»r Errichtung dcs Dcnkmals für Ludwig Richter
iu DrcSdc» hat der Staütrat ü»»o M. bewilligt, wodurch die
Lliigelcgeuheit eine neue Förderuug erfährt. Das Denkmal
solt aus cincm öffentlichen Platze der Stadt crrichtet werden.

2*2 Dic Ausführung der Wandgcmälde im Treppcnhausc
der Düsscldorfcr Kunsthalle ist dem Maler Karl Gehrts de-
finitiv übertragen worden.

U Untcr dcm Titel „Ein Entwurf Sr. Majestät dcs
Kaisers und Königs Friedrich III. zum Umbau dcs DnmeS
und zur Bollendung des könin'. Swlosscs in Bcrli' >. of.
Julius Raschdorsf im Berl -,e vo>- Ernst Wasmuiy in Bertm
neun Blätrer mit Zeichnungen, Aufrissen und Ansichten und
eincm erläuternden Texte herausgegeben, welche bereits auf
der akademischen Kunstausstellung erscheinen sollten, aber in
letzrer Stunde zurückgezvgen worden sind. Es verlautete
damals, daß Zweifel darüber erhoben wurden, ob die Zeich-
nungen wirklich eigenhändige Arbeiten des Kaisers Friedrich
seien, und daß diese Zweifel aus die Zurückziehung der Pläne
von Einfluß gewesen wären. Wie jedoch die „Ätorddeutsche
Allg. Ztg." hcrvorhebt, ist der Titcl der jetzt herausge-
kommenen Pnblikation „von Allerhöchster Hand gegeben"
wvrden, sv daß also der Ursprung der Pläne keinem Zweifel
mehr unterliegen kann. Eine Kritik derselben würde daher
eine große Zurückhaltung erfordern. Jndessen haben sie
bereits der zur Prüjung der Dombaufrage eingesetzten Kom-
mission zur Beurteilung vorgelegen, und auf Grund ihrer
Beschlüsse hat Baurath Prof. Raschdorff vom Knltusminister
den Austrag erhalten, den von ihm herausgegebenen Em-
wurf Kaiser Friedrichs umzuarbeiten. Diese Entscheidung
hat in den Kreisen der Berliner Architckten eine große Be-
wcgung hervorgernfen, welcher das „Wochenblatt sür Bau-
kunde" in folgcnden Worten Ausdruck giebt: „Die Berliner
Architekten sind darüber wenig erfreut, daß einem einzelnen,
der zudem seinc Meisterschaft für dieses Gebiet nicht zweifel-
los dargethan, eine solche Aufgabe ohne weiteres in die
Hände gegeben werden soll. Bezügliche Aeußerungen dürften
schon in nächster Zeit an die Oeffentlichkeit gelangen, da es
unbillig wäre, wenn die Beyörde sämtliche Vorarbeiten
und d'ie Mitarbeiter der Konkurrenz von 1867 dabei ganz

außer acht lasssn wollte. Wir stehen nach wie vor auf dem
Boden, daß die Lösung einer solchen Aufgabe zunächst nur
im Wege einer allgemeinen Konkurrenz vorbereitet werden
kann. Es wäre sehr zu beklagen, wenn der größte deutsche
Staat in dieser Hinsicht von dem guten Herkommen ab-
weichen wollte."

2.— Jn der Fcldherrnhalle des Bcrliner Zcughauses hat
Professor Peter Janssen sein neues Gemälde, die Schlacht
bei Torgau darstellend, kürzlich vollendet. Das Gemälde,
welches in einer Frist von kaum sechs Wochen entstanden
ist, vergegenwärtigt >den Augenblick, in welchem der große
Friedrich seinen kühnen Reitergeneral Zieten nach dem er-
folgreichen Sturme begrüßt. Jetzt sind in der westlichen
Halle nur noch zwei Felder frei, auf wslche die Schlachten bei
Hohenfriedberg und Leuthen gemalt werden sollen; die Aus-
sührung des ersteren ist ebenfalls dem Pros. Janssen, die des
zweiten Fritz Noeber übertragen worden. Die Ansschmückung
der östlichen schreitet auch rüstig vorwärts, und die Gemälde,
welche die Schlacht bei Leipzig und den Sturm auf die
Düppeler Schanzen darstellen, dürsten in kurzem vollendet
sein. Jn der großen Kuppel fehlt nur das Bild über dem
Eingang, das den Frieden versinnlichen wird. Mit der Dar-
stellung'des Nachruhms, Walhalla, dürfte Prosessor Gesel-
schap bereits in einigen Monaten zum Abschluß kommen.
Der Künstler hat übrigens an der ursprünglichen Zeichuung
nach dem Tode der beiden Kaiser eine Aenderung vorge-
nommen, und unter den Helden, die von schwcbenden Engeln
nach den Gesilden der Unsterblichkeit getragen werden, sieht
man die Gestaltcn Wilhelms I. und Friedrichs III.

x—. Zu Düsseldorf wird für die Feier des Stadtjubi-
läums ein großer historischer Festzug Vvrbereitet. Die Ent-
würfe dazu wurden von Johannes und Karl Geh rts und
Jakob Leisten gemacht und in der Kunsthalle ausgestellt.

Noin Aunstmarkt.

x. Jn Münchcn fand in den Tagen vom 7.— I I. Sept. die
Vcrsteigernng der Gemäldejaiiimlung Salm-Reiffer-
scheidt untc'r Leitung der Fleischmannschen Hofknnsthandlung
statt. Die Beteiligung war, wie inan es bei der Bedeutung der
Sammlung nicht anders erwarten konnte, eine recht lebhafte;
es wurden' durchschnittlich ziemlich hohe Preise bezahlt. So
erziellen u. a. A. Achcnbach, Sturmbewegte See, 4»10 M.,
desselbcn Strandpartie mit bewegtem Wasser 4060 M-, Schloß
Dyck am Rhein 1Z»U0 M., Waldinneres nüt hervorstürzen-
demWaldbach 27100M.,GroßstämmigerFichtcnwald 8800M.,
Strandpartie mit Schiffen im Vordergrunde 818» M. (Galerie
in Prag); Osw. Ach enb ach, Rocca di Papa 630» M., Villa
Torlonia 72V0 M.; C. Boecker, Vogelverkäufer 500» M;
Alex. Calame, Nmgebung von Briinnen mit dem Vier-
waldstätter See 760» M. (Museum in Zürich), Lauf des
Reichenbach im Kanton Bern 11300 M.; H. Canon, Brust-
bild einer jungen Frau 215» M.; Defregger, Die Puppe,
Familienscene in einer Sennhütte, 111»» M. (Galerie in
Prag); M.Diaz, Nymphe mitAmorctten 510» M.; J.Du-
prs, Landschaft in Regenstimmung 86»0 M.; H. Gude,
Norwegische Küste bei stürinischer See 585» M. lMuseum
in Leipzig), St. Wolfgangsee mit dem Schafberg 241» M;
Ed. Hildebi andt, SchottischeKüste mit untergehender Sonne
1»V""M., Zcrusa'em 6910 M.; C. Hoguet, Sturmbewegte
See mit Schiffen 310» M., Mühle bei Chaumont 3»üu M.;
C. F. Lessing, Föhrenwaldung mit Kohlenmeiler 8000 M.;
A. Leu, Der Oeschinen-See 2500M.; Lier, Dorflandschaft
in Mittagsstimmung 610» M.; v. Marcke, Landschaft mit
Vieh im Wasser 1V10» M.; P. Marhilat, Am Waldes-
saum 235» M.; Gabr. Max, Pfändung 310» M.; Petten-
kofen, Slowakisches Fuhrwerk 35»» Ä., Ungarische Flach-
landschaft 3»»u M.; Lson Richet, Holzsammlerin am Wal-
dessaum 206» M.; Rottmann, Griechische Landschaft
4»»» M ; Rob. Nuß, Waldlandschaft mit Köhlerhütte
2110 M., Alte Kirche 272» M.; Ed. Schleich, Jsarland-
schaft bei bewölktem Himmel 250» M., Jsarauen bei Mün-
chen 520» M.; F. Tiesenhausen, FinnischeKüste 2600 M.;
Troyon, Weidendes Vieh 22700 M. (Städel'sches Jnstitut
in Frankfurt a. M.), Holzsällende Bauern 33Ü0 M., Wald-
landschast mit Wasserfall 23»» M., Kuh und Hund in einer
Landschast 75V» Nt. ; Vauti er, Begräbnis 13500 M.; Voltz,
Heimlrieb derHerde 325» M.; Jettel, NngarischeLandschast
 
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